Psychother Psychosom Med Psychol 2009; 59(6): 246-247
DOI: 10.1055/s-0029-1225445
Mitteilungen aus dem DKPM

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Erstes Curriculum zur Versorgung von Patienten mit psychischen und psychosomatischen Störungen im Rahmen des Konsil- und Liaisondienstes

Kurt Fritzsche1 , Barbara Stein2 , Astrid Larisch3 , Kerstin Weidner4 , Albert Diefenbacher5 , Ronald Burian5 , Wolfgang Söllner5
  • 1Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universtätsklinikum Freiburg
  • 2Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum Nürnberg
  • 3Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Marburg
  • 4Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum C. G. Carus Dresden
  • 5Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum Herzberge Berlin
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Publication History

Publication Date:
16 June 2009 (online)

 

Erstmalig wurde vom 26.5.2008 bis zum 30.5.2008 ein Curriculum zur Versorgung von Patienten mit psychischen und psychosomatischen Störungen im Rahmen des Konsil- und Liaisondienstes angeboten. Veranstalter waren die Arbeitsgruppen Konsiliar-Liaison-Psychosomatik des DKPM, der DGPM und Konsiliarpsychiatrie und Verhaltensmedizin der DGPPN. Gastgeber war die Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg. Das Curriculum richtet sich an ÄrztInnen in Weiterbildung zum Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie bzw. zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie an ÄrztInnen mit der Zusatzweiterbildung Psychotherapie und an PsychologInnen mit klinischer Tätigkeit.

Zu den Lernzielen gehört die Befähigung zur Arbeit im psychologischen, psychiatrischen, psychosomatischen Konsiliar- und Liaisondienst (Diagnostik, therapeutische Interventionen, Kooperation), die Vermittlung von Inhalten zur Qualitätssicherung sowie die Planung und Aufbau eines eigenen Konsil- und Liaisondienstes. Dabei orientierte sich der Kurs an den Leitlinien der European Association of Consultation-Liaison Psychiatry and Psychosomatics [1] und bisher durchgeführten Kursen in Manchester und Innsbruck [2]. Die Kompetenzen wurden über 30 Stunden in einer Mischung von Kurzvorträgen, Kleingruppenarbeit mit Rollenspielen, Hospitationen und Fallsupervisionen vermittelt. Auf Praxiserfahrungen der TeilnehmerInnen wurde explizit eingegangen. Der Kurs wurde mit 30 CME Punkten durch die LÄK Baden-Württemberg zertifiziert.

Folgende Krankheitsbilder wurden behandelt: somatoforme Störungen, Depression mit Suizidabklärung, hirnorganische Störungen wie Demenz, Delir und Durchgangssyndrom, Suchterkrankungen und Interventionen bei akutem Psychotrauma. Übergeordnete Themen waren: Psychopharmakainteraktionen, DBT-Skills für schwierige Patienten, supportive Psychotherapie in der Onkologie, Psychosomatik in der Gynäkologie und Geburtshilfe und ein systemisches und szenisches Verstehen bei der Arbeit mit Stationsteams. Abschließend wurde über ökonomische Aspekte und Qualitätssicherung referiert.

Literatur

  • 01 Söllner W . Creed F . EACLPP Workgroup on Training in C-L. European guidelines for training in consultation-liaison psychiatry and psychosomatics: report of the EACLPP Workgroup on Training in Consultation-Liaison Psychiatry and Psychosomatics.  J Psychosom Res. 2007;  62 501-509
  • 02 Maislinger S . Rumpold G . Kantner-Rumplmair W . et al . Curriculum for a course in C-L psychiatry, psychology, and psychosomatics in Austria.  J Psychosom Res. 2007;  62 599-600

Prof. Dr. med. Kurt Fritzsche

Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg

Hauptstraße 8

79104 Freiburg

Email: kurt.fritzsche@uniklinik-freiburg.de

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