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DOI: 10.1055/s-0031-1272452
Autobiographisches Gedächtnis und Dysregulation der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung
Hintergrund:
Für Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) wurden vielfach Veränderungen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA), wie z.B. eine verringerte Feedbacksensitivität, nachgewiesen. Der Einfluss der HHNA-Aktivität auf die Gedächtnisleistung bei BPS wurde bislang nicht untersucht, obwohl bei gesunden Probanden gezeigt werden konnte, dass Cortisol den Gedächtnisabruf verschlechtern. Für Patienten mit einer Depression konnten wir zeigen, dass die Gabe von Hydrocortison im Gegensatz zu gesunden Kontrollprobanden den Abruf auf dem autobiographischen Gedächtnis nicht verschlechtert.
Methodik:
In einem placebo-kontrollierten cross-over Design werden Patienten mit einer BPS und gesunde Kontrollprobanden vor und nach der Gabe von 10mg Hydrocortison bzw. Placebo hinsichtlich des Abrufs aus dem autobiographischen Gedächtnis untersucht.
Ergebnisse:
Erste Analysen zeigen, dass auch bei Patienten mit einer BPS die Gabe von Hydrocortison keinen Einfluss auf das autobiographische Gedächtnis hat, während sich die Abrufleistung bei gesunden Probanden verschlechtert.
Diskussion:
Die Ergebnisse könnten mit einer verringerten Ansprechbarkeit von Glucocorticoid-Rezeptoren bei der BPS in Zusammenhang stehen.
Borderline Persönlichkeitsstörung - Cortisol - HHNA - autobiographisches Gedächtnis