Pneumologie 2012; 66 - P115
DOI: 10.1055/s-0032-1302802

Stellenwert der EBUS-TBNA beim Staging des Lungenkarzinoms

K Kambartel 1, T Voshaar 1
  • 1Lungenzentrum Bethanien Moers

Das Mediastinum besitzt beim Staging des Lungenkarzinoms eine besondere Bedeutung. Bildgebende Verfahren haben nur eine unzureichende diagnostische Genauigkeit, so dass in vielen Fällen eine histologische Untersuchung mediastinaler Lymphknoten erforderlich ist. In den Leitlinien gilt hierbei die Mediastinoskopie als Goldstandart.

Von 01/09 bis 07/11 erfolgte bei 544 konsekutiven Lungenkrebspatienten 111 EBUS-TBNA – Untersuchungen mediastinaler Lymphknoten. Die Ergebnisse wurden retrospektiv analysiert.

In 78 Fällen wurde ein mediastinaler Tumorbefall gesichert, in 15 Fälle korrekt ausgeschlossen. 3 Untersuchungen ergaben falsch negative Befunde, in 3 Fällen war das Ergebnis unklar. 10 Fälle konnten wegen einer fehlenden Überprüfung eines negativen Befundes nicht für die Auswertung herangezogen werden. Relevante Komplikationen ergaben sich nicht.

Im Schnitt wurden 2,5 Lymphknoten punktiert, wobei die Zahl von 2009 (1,5) bis 2011 (3,1) kontinuierlich zunahm. Die Prävalenz mediastinaler LK-Metastasen lag bei 83%.

Die Sensitivität der EBUS-TBNA betrug 94%, der negative prädiktive Wert 83%, die diagnostische Genauigkeit lag bei 94%.

Die mittlere Überlebenszeit bei einer max. Nachbeobachtungsdauer von 31 Monaten betrug für Pat. mit N2/3-Nachweis im EBUS 354 Tage, bei korrektem N2/3-Ausschluss 508 Tage und bei falsch-negativem Ergebnis 708 Tage.

Die diagnostische Aussagekraft der EBUS-TBNA in einem nicht selektionierten Patientengut entspricht den Ergebnissen kontrollierter Studien.

Die Ergebnisse der EBUS-TBNA sind mit der Mediastinoskopie vergleichbar, bei einer geringeren Komplikationsrate.

Die EBUS-TBNA sollte daher die erste Methode zum histologischen Staging des Mediastinum sein.