Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB130
DOI: 10.1055/s-0034-1374337

Reden wir Klartext? – Qualitative Pilotstudie zur Kommunikation der AkteurInnen in der ambulanten Palliativversorgung

A Kubus 1, M Jansky 1, F Nauck 1, G Marx 1
  • 1Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Palliativmedizin, Göttingen, Deutschland

Einleitung: PatientInnen am Lebensende mit komplexer Symptomkontrolle sind neben der hausärztlichen Betreuung (AAPV) auch auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) angewiesen. Ein relevanter Aspekt der Versorgungsqualität ist patientenzentrierte Kommunikation. Deren Gestaltung (Informationsaustausch, Kommunikationswege) zwischen HausärztInnen, PatientInnen, Angehörigen, Pflegenden und SAPV-VersorgerInnen an dieser Schnittstelle ist kaum erforscht. Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der Kommunikationsstrukturen im Vorfeld und während des Einbezugs von SAPV. Folgende Fragen sind forschungsleitend:(1) Wie wird die Einbindung von SAPV-Strukturen seitens der HausärztIn transparent und der PatientIn verständlich gemacht und von den PatientInnen wahrgenommen? (2) Wie gestaltet sich die Kommunikation zwischen HausärztInnen und SAPV- Teams? (3) Wie werden die Angehörigen einbezogen? (4) Wie wirkt sich das Hinzuziehen weiterer VersorgerInnen auf die Arzt-Patient-Beziehung aus?

Methode: Explorative Pilotstudie mit qualitativem Design. Fokusgruppen (je 6 – 8 TN) mit professionellen Akteuren der AAPV und SAPV (n = 4) sowie Angehörigen von SAPV-PatientInnen (n = 2), Analyse mit Focus Group Illustration Map-Technik (Pelz). Offene Leitfadeninterviews mit a) PatientInnen der SAPV (n = 6) und b) anhand eines Falles mit allen an der Versorgungssituation beteiligten AkteurInnen; audiodigitale Aufzeichnung, Transkription und Analyse mit der Grounded Theory; purposive sampling (z.B. PC Team/Netzwerk, Stadt/Land, Alter).

Ergebnisse: Beginn der Datenerhebung ist Januar 2013. Zum Zeitpunkt des Kongresses werden erste Ergebnisse vorliegen.

Diskussion: Die Grenze zwischen AAPV und SAPV ist fließend und für PatientInnen teilweise nicht verständlich. Umso wichtiger ist ein konstruktiver Austausch zwischen Versorgenden und PatientIn sowie unter den Versorgenden selbst, um Qualität der Versorgung zu sichern und heterogene Bedürfnisse der PatientInnen und Angehörigen zu berücksichtigen.