Gesundheitswesen 2015; 77 - A288
DOI: 10.1055/s-0035-1563244

Innovative medizinische Versorgungskonzepte (IMV) in Bayern: Ansätze zur Bewältigung der Herausforderungen im Versorgungssystem im Rahmen des IMV-Förderprogramms

E Voigtländer 1, T Ewert 1
  • 1Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Nürnberg

Hintergrund: Viele ambulant vertragsärztlich tätige Ärztinnen und Ärzte werden in den kommenden Jahren aus Altersgründen ihre Praxis aufgeben. Für die Nachfolgegeneration verliert jedoch die selbstständige Tätigkeit, insbesondere im ländlichen Raum, an Attraktivität. Um auch zukünftig eine flächendeckende und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung gewährleisten zu können, müssen Antworten auf diese und weitere Herausforderungen des Gesundheitssystems gefunden werden. Es gilt dabei innovative und zukunftsfähige Versorgungsmodelle zu erproben. Einen Schritt in diese Richtung geht das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit dem Programm „Förderung innovativer medizinischer Versorgungskonzepte“. Nachfolgend werden die Ergebnisse aus dem zugehörigen Projektconsulting 2013 – 2014 vorgestellt. Methodik: Die Förderstelle IMV im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unterstützt potenzielle Antragsteller innovativer Projekte auf dem Weg zu schlüssigen und qualitativ hochwertigen Förderanträgen. Ergänzend – in den Jahren 2013 und 2014 in einem organisatorisch getrennten Projektconsulting – wurde eine Fachberatung zur Entwicklung, Erprobung, Evaluation und Etablierung innovativer Versorgungskonzepte angeboten. Gleichzeitig wurden Impulse zur Entwicklung innovativer Ideen und Ansätze gegeben. Ergebnisse: Bisher wurden über 30 potenzielle Antragsteller intensiv begleitet und weitere 34 ausführlich beraten. Die meisten der Beratenen sind Ärztinnen und Ärzte, die sich mit Projektideen bzw. einem Informationsbedarf zum Förderprogramm an das Projektconsulting wendeten. Seltener handelte es sich um Gemeinden; vereinzelt wurden Krankenhäuser beraten. Im Rahmen des Kongresses werden insbesondere die Inhalte der Projektideen sowie aktuelle Entwicklungen berichtet. Diskussion: Die Projektideen der potenziellen Antragsteller sind im hohen Maße von dem vor Ort wahrgenommenen Bedarf abhängig. Dieser liegt nicht zwingend in der Innovation, sondern oftmals in der Etablierung bereits bewährter Versorgungsstrukturen. Die Herausforderungen der Förderstelle liegen somit darin, innovative Ideen voranzubringen und dem vielfältigen Unterstützungsbedarf der Antragsteller gerecht zu werden. Auf Grundlage der Erfahrungen werden Anregungen, insbesondere zur inhaltlichen Weiterentwicklung des Förderprogramms, kommuniziert. Diese Weiterentwicklung der IMV-Schwerpunkte wurde begleitet von einer organisatorischen Zusammenführung von Förderstelle und Projektconsulting als Element der formativen Evaluation.