Klin Monbl Augenheilkd 2015; 232 - KV16
DOI: 10.1055/s-0035-1569170

Intravitreales Dexamethason Implantat zur Behandlung der therapierefraktären Sklerouveitis

D Rachwalik 1, S Winterhalter 1, U Pleyer 1
  • 1Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum, Berlin

Ziel: Die Bewertung der Wirksamkeit und Verträglichkeit eines eingesetzten intravitrealen Dexamethason Implantates 0,7 mg (Ozurdex®) bei Patienten mit refraktärem zystoidem Makulaödems (CME) aufgrund wiederkehrender Sklerouveitis. Methode: In einer interventionellen Fallserie wurden 12 intravitreale Dexamethason Injektionen bei fünf Patienten durchgeführt. Bei allen Patienten bestand eine Skleritis mit assoziiertem CME, sowie einem Versagen einer systemischen Therapie. Als primäre Endpunkte wurde die Reduktion der zentralen Netzhautdicke (SD OCT) und Kontrolle der Entzündung (Grading nach Senh) erfasst. Sekundäre Endpunkte waren die Entwicklung von der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) und mögliche unerwünschte Wirkungen. Alle Patienten wurden präoperativ und 1, 3 und 6 Monate nach der Injektion beurteilt. Ergebnis: Bei drei von fünf Patienten lag eine zugeordnete Systemerkrankung vor: zwei Patienten mit Granulomatose mit Polyangitis (PGA), zwei Patienten mit idiopathischen Sklerouveitis und ein Patient war HLA-B27+. Alle Patienten erhielten eine immunsuppressive Therapie einschließlich Kortikosteroide, Cyclosporin A, Methotrexat und/oder Infliximab/Rituximab. Unter den Injektionen reduzierte sich die mittlere Netzhautdicke von 435 ± 142 µm (baseline) auf 328 ± 172 µm (1 Mo), 373 ± 176 µm (3 Mo) sowie 311 ± 92 µm (6 Mo). Es kam es zur mittleren Visusverbesserung von 0,78 ± 0,41 logMAR (baseline) auf 0,68 ± 0,43 logMAR (1 Mo), 0,68 ± 0,39 logMAR (3 Mo) sowie 0,65 ± 0,56 logMAR (6 Mo), sowie zu reduzierten Zeichen und Symptomen der skleralen Entzündung. Es wurden keine morphologischen unerwünschten Veränderungen beobachtet, insbesondere ist keine sklerale Einschmelzung oder Nekrose aufgetreten. Wiederholte Injektionen waren bei zwei Patienten notwendig. Wohin gegen eine signifikante klinische Remission bei allen anderen drei Patienten zu verzeichnen war. Schlussfolgerung: Die intravitreale Dexamethason Implantation ist eine wirksame und sichere Behandlungsoption bei einer Sklerouveitis bei behandlungsresistentem CME. Es beseitigt nicht nur das CME, sondern reduziert die sklerale Entzündung und den Augenschmerz. Dennoch muss eine angemessene immunsupressive Therapie der Grunderkrankung erfolgen.