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DOI: 10.1055/s-0036-1571981
Querschnittsuntersuchung zur Situation der Bronchoskopie in Deutschland
Die Bronchoskopie ist ein integraler Bestandteil pneumologischer Diagnostik und Therapie. In den vergangenen beiden Dekaden wurden eine Reihe neuer Technologien und Methoden entwickelt. Wir haben deshalb eine bundesweite Umfrage durchgeführt, um den aktuellen Stand der bronchologischen Versorgung zu erfassen und diesen mit den Ergebnissen früherer Umfragen zu vergleichen.
Ein standardisierter Fragebogen wurde an 1875 bronchoskopierende Einrichtungen versandt. Abgefragt wurden u.a. allgemeine Aspekte der Bronchoskopie, Untersuchungszahlen, Ausbildung, Sedierung und technische Aspekte.
Die zurückgesandten Fragebögen erfassen 301,965 bronchoskopische Untersuchungen, die von insgesamt 2158 Ärzten in einem Zeitraum von 12 Monaten durchgeführt wurden, was diese Untersuchung zur bislang größten Umfrage auf dem Gebiet der Bronchoskopie macht. Der Anteil der starren Bronchoskopie hat proportional abgenommen und aktuell einen Anteil von 7,3%. Atropin als Prämedikation wird kaum noch eingesetzt. Eine Sedierung wird bei 88% aller flexiblen Bronchoskopien angewandt. Die Kombination von Propofol und Midazolam wird von den meisten Einrichtungen bevorzugt (41,3%), gefolgt von einer Propofol-Monotherapie (28,3%). 74,4% aller Institutionen akzeptieren Aspirin bei der Durchführung transbronchialer Lungenbiopsien, 8,1% eine duale Plättcheninhibition. 62,4% der Institutionen führen Atemwegsrekanalisationen durch. An erster Stelle stehen dabei die Kryorekanalisation und die Argon Plasma Koagulation. 9,1% der Bronchoskopien werden durch den Einsatz des endobronchialen Ultraschalls (EBUS) unterstützt.
Verglichen mit früheren Umfragen hat sich die Erfahrung der bronchoskopierenden Ärzte, insbesondere in Bezug auf interventionelle Verfahren verbessert. Der endobronchiale Ultraschall hat sich mittlerweile zu einem Standardverfahren entwickelt, wie auch die Sedierung der Patienten mittels Propofol.