Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2016; 13 - A11
DOI: 10.1055/s-0036-1583331

High intensity focused ultrasound (HIFU) bei symptomatischen Fibroadenomen der Brust – erste Erfahrungen aus Tübingen

B Böer 1, SY Brucker 1, J Dezulian 1, R Fugunt 1, I Gruber 1, A Hartkopf 1, G Helms 1, U Hoopmann 1, A Kasperkowiak 1, M Marx 2, E Oberlechner 1, C Ott 1, C Röhm 1, M Hahn 1
  • 1Universitätsfrauenklinik, Tübingen, Deutschland
  • 2Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Brustchirurgie, Radebeul, Deutschland

Hintergrund: Thermochirurgische Therapieverfahren von benignen Tumoren der Brust gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die Eingriffe können ambulant unter Lokalanästhesie durchgeführt werden und führen zu keinen ästhetischen Veränderungen.

Eine neue thermochirurgische Technik ist die sonographisch geführte HIFU Methode, bei der ohne Hautinzision durch gebündelte Ultraschallwellen Gewebe erhitzt und zerstört wird.

Zielsetzung: Überprüfung der Durchführbarkeit der HIFU-Behandlung bei symptomatischen Fibroadenomen unter Lokalanästhesie.

Methodik: In die Studie wurden 27 Patientinnen mit symptomatischen und histologisch gesicherten Fibroadenomen bis 25 mm eingeschlossen.

Alle Studienteilnehmerinnen erhielten einmalig eine HIFU- Behandlung unter sonographischer Visualisierung (Echopulse, Theraclion, Malakoff, Frankreich) ohne Hautinzision. Durch die therapeutische Wärmekonzentration im Zielbereich wurde eine Ablation des Zielgewebes erreicht. Intraoperativ bildete sich sonographisch ein echoreicher Herdbefund durch Verdunstung, der zur Ausdehnungs- und Erfolgskontrolle genutzt wurde. Es erfolgten drei Nachkontrollen mit Erfassung der sonographischen Volumenveränderung über die Zeit, der Lebensqualität und Komplikationen. Nach 12 Monaten erfolgte eine erneute stanzbioptische Kontrolle des Befundes.

Ergebnis: Unsere ersten Erfahrungen zeigen, dass HIFU eine sichere Behandlungsmethode bei Fibroadenomen darstellt. Abgesehen von temporären Hautreizungen wurden keine schweren Komplikationen während des Eingriffs in Lokalanästhesie beobachtet. Sowohl das Tumorvolumen als auch die Symptomatik konnten langfristig erfolgreich behandelt werden. Bei zwei Patientinnen (7%) wurde nach 12 Monaten noch vitales Fibroadenomgewebe histologisch nachgewiesen. In einem Fall wurde das Zielvolumen nicht erfasst.