CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S351
DOI: 10.1055/s-0039-1686661
Poster
Rhinologie

Ausgedehntes sinusoidales Cholesteatom im Bereich der Keilbeinhöhle

A Glien
1   HNO-Uniklinik Halle (Saale), Halle/S.
,
S Plontke
1   HNO-Uniklinik Halle (Saale), Halle/S.
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Eine 38-jährige Patientin stellte sich mit Rhinorrhoe und Niesattacken seit mehreren Wochen beim HNO-Facharzt vor. Weitere Beschwerden, insbesondere Hinweise auf eine Sinusitis oder neurologische Symptome waren nicht erinnerlich.

30 °-endoskopisch ergab sich kein pathologischer Befund. Nach ausbleibender Beschwerdebesserung unter konservativer Therapie wurde ein Computertomografie veranlasst. Hier zeigte sich eine ausgedehnte weichteildichte Raumforderung im Bereich der Keilbeinhöhle mit Verdrängung der umgebenden knöchernen Strukturen.

Zur weiteren Abklärung erfolgte die videoendoskopische Exploration, bei der sich reichlich pastöser Detritus in der Keilbeinhöhle im Sinne einer Cholesteatommatrix zeigte. Nach histologischem und mikrobiologischem Ausschluss anderweitiger Differenzialdiagnosen erfolgte in weiteren Operationen das Abtragen der Keilbeinhöhlenvorderwand sowie des hinteren Septums und das vollständige Entfernen der restlichen Cholesteatommatrix. Eine Entfernung der Perimatrix war aufgrund der ausgedehnten knöchernen Destruktionen im Bereich des Keilbeinhöhlendaches sowie des Karotiskanals bds. nicht möglich. Bis zum aktuellen Zeitpunkt besteht 2 Jahre nach Erstdiagnose computertomografisch kein Hinweis für ein weiteres expansives Wachstum der Läsion.

Auch wenn es eine Reihe von Fallberichten über Cholesteatome im Bereich der Nasennebenhöhlen gibt, handelt es sich im vorliegenden Fall aufgrund der Lokalisation und Ausdehnung des Befundes um eine Rarität. Eine vollständige Entfernung ist aufgrund des erheblich Risikos einer vital bedrohlichen Blutung nicht möglich, sodass die Therapie in einer breiten Drainage und Reinigung, intensiver Schleimhautpflege mittels Nasendusche sowie regelmäßigen endoskopischen und radiologischen Befundkontrollen besteht.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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