Psychother Psychosom Med Psychol 2004; 54 - P3652
DOI: 10.1055/s-2004-819824

Die 38-Item-Kurzversion des klinisch-psychologischen Diagnosesystems – Eine reliable, valide und preisgünstige Alternative für Qualitätssicherung und Ergebnismonitoring

H Kordy 1, R Percevic 1, C Gallas 1, H Kordy 1
  • 1Forschungsstelle für Psychotherapie

Eine Kurzform des klinisch-psychologischen Diagnosesystems (KPD) bildet das neue Kerninstrument für Qualitätssicherung und Ergebnismonitoring nach dem Heidelberg-Stuttgarter Modell. Es ersetzt die symptomorientierten Fragebögen Symptom-Check-List (SCL-90R), Inventar interpersonaler Probleme (IIP) und Gießener Beschwerdebogen (GBB) und erweitert das Inventar um ressourcenorientierte Merkmale.

2002 wurden repräsentative Normdaten zum KPD erhoben (N=2066). Von den ursprünglich 134 Items wurden nach inhaltlichen Gesichtspunkten, Item-Skala-Korrelation und interner Konsistenz 38 Items beibehalten und zu den sechs Skalen „Körperbezogene Beeinträchtigung“, „Psychische Beeinträchtigung“, „Soziale Probleme“, „Handlungskompetenz“, „Allgemeine Lebenszufriedenheit“ und „Soziale Unterstützung“ zusammengefasst.

Seit März 2003 wird das KPD im Rahmen der Qualitätssicherung eingesetzt. Eine vorläufige Auswertung an 115 Patienten ergab in dieser Patientenstichprobe vergleichbare interne Konsistenzen und eine vergleichbare Faktorenstruktur zur Normstichprobe. Die Effektstärken auf den Skalen und die Korrelationen zu etablierten Instrumenten entsprechen weitgehend den Erwartungen. Die Gesamtskala ermöglicht eine korrekte Zuordnung zur Patient-/Normstichprobe in 84% aller Fälle (vgl. SCL-90R-GSI: 77%).