Dtsch Med Wochenschr 2004; 129(14): 751-754
DOI: 10.1055/s-2004-822865
CME
Diabetologie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Das diabetische Fußsyndrom - Therapie

The diabetic foot syndrome - therapyH. P. Lorenzen1 , 2 , H. Schunkert1
  • 1Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck
  • 2Aktuell: Klinikum Hannover Oststadt, Abt. Nieren-, Hochdruck- und Gefäßkrankheiten, Hannover
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Publication History

eingereicht: 3.2.2004

akzeptiert: 4.3.2004

Publication Date:
24 March 2004 (online)

In der St. Vincent Deklaration von 1989 wurde eine Reduktion der Amputationsrate um 50 % in einem Zeitraum von 5 Jahren gefordert. Trotzdem werden in Deutschland weiterhin jährlich ca. 28 000 Amputationen wegen eines diabetischen Fußsyndroms durchgeführt. Es wird davon ausgegangen, dass eine optimierte Versorgung der Risikogruppen diese Zahl um ca. 10 000 senken könnte. Um die Amputationsrate signifikant zu senken, ist die Prävention des diabetischen Fußsyndroms durch eine erfolgreiche Primärprophylaxe entscheidend. Essenziell ist eine optimierte Blutzuckereinstellung. Eine Vielzahl prospektiver Studien hat bei Diabetikern den zusätzlichen Nutzen einer Blutdrucknormalisierung, eines frühen Einsatzes von Thrombozytenaggregationshemmern und einer Behandlung von Hyper- bzw. Dyslipidämien für die Reduktion mikro- und makroangiopathischer Komplikationen nachgewiesen (Tab. [1]).

Tab. 1 Maßnahmen zur Prophylaxe mikro- und makroangiopathischer Komplikationen. Änderung der Lebensführung (Gesunde Ernährung, Einschränkung von Nikotin- und Alkoholgenuss, Steigerung der körperliche Aktivität) Normnahe Blutzuckereinstellung (Zielwert HbA1c < 6,5 %, Intervention ab > 7,0 %) Blutdruckeinstellung (RR < 130/80 mmHg, bei Proteinurie < 120/80 mmHg) Lipidregulation (Primärprävention Zielwert LDL < 115 mg/dl, Sekundärprävention 100 mg/dl) Frühzeitige Plättchenaggregationshemmung

Literatur

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Prof. Dr. H. Schunkert

Medizinische Klinik II, UKSH Campus Lübeck

Ratzeburger Allee 160

23538 Lübeck

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