Zentralbl Chir 2006; 131(5): W54-W66
DOI: 10.1055/s-2006-947687
Weiterbildung

© J. A. Barth Verlag in Georg Thieme Verlag KG

Die Leberresektion (Teil II)

Technik, Durchführung und Chirurgisch-Onkologische AspekteK. J. Oldhafer 1 , G. A. Stavrou 1
  • 1Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, AKH Celle
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Publication History

Publication Date:
01 December 2006 (online)

Übersicht

Übersicht und Einleitung

Im ersten Teil der vorliegenden Serie wurden die anatomischen Grundlagen, die Indikation und die präoperative Planung vor einer Leberresektion behandelt und in Bezug zur aktuellen Datenlage gebracht. Im Folgenden soll nun auf die verschiedenen Schritte bei der Durchführung einer Leberresektion eingegangen werden, insbesondere sollen die intraoperative Strategie, die jeweils notwendige Präparation und die verschiedenen Verfahren zur Parenchymdissektion betrachtet werden.

Seitdem die Höhe des intraoperativen Blutverlustes und des Transfusionsbedarfes als einzelner hochsignifikanter Parameter für das operative Ergebnis und für das Überleben der Patienten erkannt wurde [14][28][69][72], richtet sich die moderne Leberchirurgie auf eine parenchymsparende und möglichst blutungsarme Operationstechnik aus. Dies hat zu einer enormen Senkung der mit der Resektion assoziierten Mortalität auf 2-4% geführt, sodass man heute an spezialisierten Zentren von einer sicheren und standardisierten Operation sprechen kann. In Anbetracht der technischen Fortschritte werden bei Resektionen von Lebermetastasen 5-Jahres-Überlebensraten von 25-37% berichtet [20][27][47][63][66]. Es wurden auch schon 5-Jahres-Überlebensraten von 60% postuliert [32]. Einige Autoren berichten sogar von einer 10-Jahres-Überlebensrate von 20-22% [20][29][63]. Für die Patientenpopulation mit hepatozellulärem Karzinom sind nach erfolgreicher Resektion 5- und 10-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeiten von 45% respektive 21% beschrieben [26]. Heute werden durch Anwendung von präoperativer portaler Embolisation, neoadjuvanter Chemotherapie, zweizeitigen Resektionsstrategien bis hin zur Lebertransplantation alle Ressourcen ausgeschöpft, um Patienten, die bislang als inoperabel galten, einer Resektion und damit einzigen Heilungschance zuzuführen.

Alternative Resektionsverfahren, die teilweise speziellen Indikationen vorbehalten sind, werden ebenfalls an Hand der aktuellen Datenlage besprochen, abschließend werden die neoadjuvanten und adjuvanten Therapiekonzepte vorgestellt.

Mehrere Studien beschäftigten sich mit Prognosefaktoren für Leberresektionen.

Prognosefaktoren

Die Ergebnisse sind jedoch unterschiedlich. Die in den jeweiligen Studien statistisch signifikanten Prognosefaktoren finden sich in Tab. [1].

Tab. 1 Prognosefaktoren für das Überleben nach Leberresektion Charakteristika des Primärtumors Charakteristika der Metastasen Chirurgische Charakteristika Lymphknotenstatus [19][25][63] Extrahepatische/Hilus-Lymphknoten [19][20][63] Resektionsrand/Sicherheitsabstand [19][25][63] Differenzierungsgrad [63] Synchrone Metastasen [19][25][63] Blutverlust,Transfusionsbedarf [29][50][69][77] CEA Wert [19][20][63] Satellitenmetastasen [63] Größe der Metastasen [19][25][63] Anzahl der Metastasen [19][25]

Das technische Vorgehen bei der Leberresektion lässt sich in mehrere Module gliedern,

Module der Leberresektion

die nachfolgend einzeln diskutiert werden.

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. Karl J.Oldhafer 

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Allgemeines Krankenhaus Celle

Siemensplatz 4

29223 Celle

Phone: +49/5141/72 10 51

Email: karl-juergen.oldhafer@akh-celle.de

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