Pharmacopsychiatry 1989; 22: 44-50
DOI: 10.1055/s-2007-1014624
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ethological Studies in Animals and Man, Their Use in Psychiatry

Ethologische Untersuchungen am Tier und am Menschen. Ihre Anwendung in der PsychiatrieA. K. Dixon , H. U. Fisch1 , C.  Huber , A.  Walser1
  • Sandoz Research Institute Berne Ltd.., Switzerland
  • 1Department of Psychiatry, University Polyclinic, Bern, Switzerland
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

Ethology is concerned with the observation, description and measurement of the acts and postures which make up the behavioural repertoire of animals. Man too, exhibits analogous patterns of non-verbal behaviour, many of which serve social interactions. It is shown how ethological profiles of psychiatric patients can be constructed using the same methods as are used to analyse the social behaviour of rodents. It is argued that deficits in social behaviour are a key feature of the mentally ill patient and arise when flight, i. e. escape-oriented behaviour predominates. This notion is supported by an ethological study which shows that compared to healthy subjects, depressed patients exhibit fewer facial expressions and gestures which instigate or invite social interactions. These patterns serve to isolate the depressive patients from the group. With its emphasis upon objective analysis of behaviour, the ethological approach can provide a useful adjunct to conventional but largely subjective, clinical assessment schemes. It can also help to integrate findings in man and animals since in both, the behaviour is assessed in the same kind of units according to a common conceptual framework.

Zusammenfassung

Die Ethologie beschäftigt sich mit Beobachtung, Beschreibung und Messung von Körperhaltungen und Bewegungen, die für das Verhaltensrepertoire von Tieren wesentlich sind. Auch der Mensch zeigt ähnliche, nichtverbale Verhaltenselemente, wovon viele der sozialen Interaktion dienen. In dieser Arbeit wird gezeigt, daß ethologische Profile von psychiatrischen Patienten nach den gleichen Methoden untersucht werden können, wie sie für die Analyse des sozialen Verhaltens von Nagetieren verwendet werden. Es wird argumentiert, daß Defizite im sozialen Verhalten ein Charakteristikum psychiatrischer Patienten darstellen und vor allem dann vorkommen, wenn flucht-orientiertes Verhalten vorherrscht. Diese Annahme wird durch eine ethologische Studie unterstützt, in der gezeigt wird, daß depressive Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden weniger Mimik und Gestik zeigen, die zu sozialer Interaktion anregen. Diese Verhaltensmuster tragen damit zur sozialen Isolierung depressiver Patienten bei. Mit objektiver Verhaltensanalyse kann die ethologische Betrachtungsweise eine wertvolle Ergänzung zu den konventionellen, überwiegend subjektiven klinischen Beurteilungsschemata wie Rating-Skalen darstellen. Darüber hinaus kann sie dazu dienen, Ergebnisse von Untersuchungen am Tier und am Menschen zu integrieren, weil bei beiden Spezies das Verhalten mit Verhaltenseinheiten, die aus einem gemeinsamen konzeptuellen Ansatz hervorgehen, untersucht werden können.

    >