Rofo 1995; 162(6): 502-505
DOI: 10.1055/s-2007-1015925
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Häufigkeit, Altersabhängigkeit und Geschlechtsverteilung des Fersensporns

Analyse der Röntgenmorphologie bei 1027 Patienten der mitteleuropäischen PopulationFrequency, age dependence and sex distribution of calcaneal spurs -Analysis of x-ray morphology in 1027 Central European patientsT. Riepert1 , T. Drechsler1 , R. Urban1 , H. Schild2 , R. Mattern3
  • 1Institut für Rechtsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (Leiter: Prof. Dr. C. Rittner)
  • 2Radiologische Klinik der Friedrich-Wilhelms-Univorsität Bonn (Direktor: Prof. Dr. H. Schild)
  • 3Institut für Rechtsmodizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Leiter: Prof. Dr. R. Mattern)
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Publication Date:
20 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei 1027 seitlichen Röntgenaufnahmen der Ferse aus der mitteleuropäischen Population wurde 161mal (= 15,7 %) ein unterer und/oder oberer Fersensporn diagnostiziert. Der untere Sporn trat mit 11,2 % etwas häufiger als der obere Sporn (9,3 %) auf. Die Prävalenz beider Sporne nimmt mit steigendem Lebensalter stark zu, wobei der obere Sporn etwas später als der untere auftritt. Der untere Fersensporn war bei Frauen signifikant häufiger. Der obere Fersensporn war hingegen in den statistisch verwertbaren Altersklassen bis zum 70. Lebensjahr bei den Männern etwas häufiger. Die von anderen Autoren insgesamt festgestellte deutliche Bevorzugung des weiblichen Geschlechts ist wahrscheinlich zum großen Teil auf die verstärkte Präsenz der Frauen in den hohen Altersklassen zurückzuführen. Die Verteilung von linken und rechten Spornen war in unserem Untersuchungsgut annähernd gleich. Für die rechtsmedizinische Praxis ergeben sich beim Vorliegen von Fersenspornen Hinweise auf die Identität, aber auch auf das erreichte Lebensalter unbekannter Toter, in geringerem Ausmaß auch auf berufliche und sportliche Aktivitäten und die Körperkonstitution.

Summary

In 1027 lateral radiograms of the ankle in a Caucasian population, 161 plantar and/or dorsal calcaneal spurs (15.7 %) were diagnosed. Plantar spurs were more common than dorsal spurs (11.2 and 9.3 % respectively). Prevalence of both spurs increases considerably with the rising age. Dorsal spurs appear slightly earlier than plantar spurs. The spur frequencies are similar in left and right feet. The plantar spurs were significantly (p < 0.0001) more common in women than in men in general, while dorsal spurs were more frequent in men than in women up to the age of 70. The previously reported higher frequencies of plantar and dorsal calcaneal spurs in women than in men are probably a result of a disproportionally higher number of women in higher age in the groups studied. In forensic medicine, calcaneal spurs provide evidence for identity and age of unknown corpses, and to certain extend their profession, physical activities and constitution during life.

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