Klin Monbl Augenheilkd 1987; 191(12): 462-472
DOI: 10.1055/s-2008-1050555
© 1987 F. Enke Verlag Stuttgart

Fusionsbreite und Aniseikonie

Experimentelle Untersuchungen zur Aniseikonietoleranz bei einseitiger AphakieFusion Amplitude and AniseikoniaE. C. Pittke
  • Univ.-Augenklinik Ulm (Direktor: Prof. Dr. R. Marquardt)
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Publication History

Manuskript erstmals eingereicht 11.2.1987

Zur Publikation in der vorliegenden Form angenommen 4.3.1987

Publication Date:
11 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Fusionsbreite wurde am Synoptophor mit aniseikonischen Bildpaaren (verschieden große, aber gleiche Zeichnungen) gemessen. Bei 5 Versuchspersonen wurde jeweils am rechten Auge die Akkommodationsfähigkeit durch Zykloplegie ausgeschaltet. Um die gemessenen Fusionsbreiten bei Bildpaaren mit und ohne Aniseikonie vergleichen zu können, wurde eine von der Fusionsbreite unabhängige Größe, die prozentuale Fusionsbreite, eingeführt. Die experimentell gefundenen Relationen zwischen Aniseikonie, Exzentrizität der Bildkanten und der prozentualen Fusionsbreite werden durch ein mathematisches Modell beschrieben. Sowohl die experimentellen Ergebnisse als auch die mathematische Näherung zeigen, dass eine nur geringfügige Aniseikoniezunahme bei größeren Bildobjekten (>5°) zu einer raschen Abnahme der Fusionsbreite und im Grenzfall zu Diplopie führt. Diese Ergebnisse sind in guter Übereinstimmung mit den bei optimal korrigierten, einseitig Aphaken gefundenen Aniseikonietoleranzwerten.

Summary

The fusion amplitude of image pairs with aniseikonia was measured using the Synoptophore. Aniseikonia was produced in five subjects by alteration of slide drawings. The subject's right eye was in cycloplegia after paralysis with cycloplegic eye drops. To compare these measurements with aniseikonic pictures to those using the same image pairs without aniseikonia the fusion amplitude achieved was expressed as a percentage of the aniseikonia-free fusion amplitude. The relation between aniseikonia, eccentricity of the image borders and percent fusion amplitude was described using a mathematical approach. The experimental results reveal that a minimal increase in overall aniseikonia with greater eccentricities (>5°) leads to a rapid decrease in the fusion amplitude and the occurrence of diplopia. The aniseikonia tolerance level of images with greater eccentricities achieved experimentally and theoretically are in good agreement with results found in unilaterally aphakic patients.

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