Dissertation CC BY 4.0
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Analyse des Organspenderpotentials der DSO Region Ost in den Jahren 2014 - 2016

Seit 2014 hat die Deutsche Stiftung Organtransplantation Region Ost (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) in Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Entnahmekrankenhäusern alle Patientenfälle von Verstorbenen mit primärer oder sekundärer Hirnschädigung anonymisiert erfasst und in einer retrospektiven Einzelfallanalyse auf die Fragestellung hin untersucht, warum eine Diagnostik des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls (IHA-D) nicht erfolgte. Die Analyse umfasst aufgrund der umfangreichen Beteiligung von bis zu 128 Krankenhäusern über 20.000 Todesfälle mit primärer oder sekundärer Hirnschädigung im genannten Zeitraum. Eine besondere Betrachtung wurde auf Patientenfälle gelegt, bei denen ein irreversibler Hirnfunktionsausfall aus klinischer Sicht möglicherweise bereits eingetreten war. Es wurden weiterhin Gründe erfasst, warum eine IHA-D nicht eingeleitet wurde. Die Zahl der potenziellen Organspender lässt sich in der Region Ost durch Identifikation aller Patienten, bei denen eine IHA-D indiziert war, relevant erhöhen. Durch die regelhafte Evaluation des Patientenwillens bezüglich einer Organspende vor der Entscheidung zum Therapieabbruch bei neurologisch infauster Prognose ließen sich weitere potenzielle Spender identifizieren. Die Einbindung von Transplantationsbeauftragten und Neurointensivmedizinern in die Betreuung aller Patienten mit akuter, schwerer primärer oder sekundärer Hirnschädigung wäre eine Möglichkeit, prognostische Einschätzungen bezüglich des Eintretens eines IHA zu verbessern. Transplantcheck ist ein geeignetes Mittel, Schlussfolgerungen auf ein mögliches Organspenderpotential zu treffen und vermutliche Gründe für die niedrigen Organspendezahlen zu untersuchen. Gleichzeitig wird die Sensibilisierung für potenzielle Organspender in den Krankenhäusern gefördert, außerdem dient es als Mittel zur Qualitätssicherung und sollte dementsprechend als solches etabliert werden.

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