Erschienen in:
23.05.2016 | Lipidstoffwechselstörungen | Schwerpunkt
Einfluss der Lipidstoffwechselparameter auf die Entstehung und Progression der koronaren Herzerkrankung
Ein Update
verfasst von:
D. Sinning, D. M. Leistner, Prof. Dr. med. U. Landmesser
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 4/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bei der Entstehung und Progression der koronaren Herzerkrankung (KHK) spielen Lipidstoffwechselstörungen eine entscheidende Rolle. Lipidstoffwechselstörungen stellen deshalb für die Prävention und Therapie der KHK ein zentrales Therapieziel dar. Epidemiologische Studien zeigen eine Assoziation zwischen bestimmten Parametern des Lipidstoffwechsels und dem Risiko, eine KHK zu entwickeln, bzw. dem Risiko für eine Progression bei bestehender KHK. Insbesondere ein erhöhtes LDL („low-density lipoprotein“)-Cholesterin, niedriges HDL („high-density lipoprotein“)-Cholesterin, hohe Triglyzeridwerte und erhöhte Lipoprotein(a) [Lp(a)]-Spiegel können bei der Risikostratifizierung von Patienten in der kardiovaskulären Prävention Beachtung finden. Bei der Primär- und Sekundärprävention der KHK steht aktuell die Prognoseverbesserung durch eine Senkung des LDL-Cholesterins mittels Ernährungs-/Lebensstiländerungen und intensiver Statintherapie, ggf. erweitert durch eine Ezetimibtherapie, im Vordergrund therapeutischer Bemühungen. Zum besseren Verständnis der Beziehung zwischen Lipidstoffwechselstörungen und kardiovaskulärem Risiko haben zuletzt auch genetische Studien beigetragen, wobei eine kausale Rolle des LDL-C, des Lp(a) und triglyzeridreicher Lipoproteine (TRL) für die Progression der KHK gezeigt werden konnte, was für das HDL-C in verschiedenen Studien nicht beobachtet wurde. Weiterhin wird der Effekt einer LDL-C-Senkung durch PCSK9 (Proproteinkonvertase Subtilisin/Kexin Typ 9)-Hemmung bzw. durch den CETP (Cholesterinestertransferprotein)-Inhibitor Anacetrapib auf kardiovaskuläre Ereignisse aktuell in großen klinischen Studienprogrammen untersucht.