30.12.2024 | Luftschadstoffe | Schwerpunkt: Resilienz – sich und andere stärken
Auswirkungen von Umweltstressoren auf die kardiovaskuläre Gesundheit
verfasst von:
Prof. Dr. Thomas Münzel, Marin Kuntic, Paul Stamm, Jos Lelieveld, Andreas Daiber
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Zusammenfassung
Nichtübertragbare Erkrankungen („non-communicable diseases“ [NCD]) sind jedes Jahr für den vorzeitigen Tod von mehr als 38 Mio. Menschen verantwortlich. Somit stellen sie die Hauptursache für die weltweite Krankheitslast dar, wobei sie 70 % der globalen Sterblichkeit ausmachen. Der Großteil dieser Todesfälle wird durch kardiovaskuläre Erkrankungen verursacht. Das Risiko für NCD steht in engem Zusammenhang mit der Belastung durch Umweltstressoren wie Luftverschmutzung, Lärmbelastung, künstliches Licht in der Nacht und den Klimawandel, einschließlich extremer Hitze, Sandstürmen und Waldbränden. Neben den traditionellen Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Rauchen, Hypercholesterinämie und genetische Veranlagung gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass physikalisch-chemische Faktoren in der Umwelt maßgeblich zu den hohen NCD-Zahlen beitragen. Zudem steht die Urbanisierung mit der Anhäufung und Intensivierung dieser Stressoren im Zusammenhang. In der vorliegenden Expertenübersicht werden die Epidemiologie und Pathophysiologie von Umweltstressoren mit einem Schwerpunkt auf kardiovaskulären NCD zusammengefasst. Darüber hinaus werden Lösungen und Maßnahmen zur Minderung der Auswirkungen von Umweltrisiken erörtert, insbesondere im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen.