01.05.2023 | Lungeneinriss | DFP-Fortbildung
Der Tauchunfall
verfasst von:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Hasibeder
Erschienen in:
Anästhesie Nachrichten
|
Ausgabe 2/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Häufig ist die primäre Ursache eines Tauchunfalls nicht sofort erhebbar. Unfälle, die im pathophysiologischen Zusammenhang mit der Dekompressionsphase (Auftauchen) stehen, wie die eigentliche Dekompressionserkrankung (Decompression Sickness; DCS) und das pulmonale Barotrauma, zeichnen sich durch eine teilweise ähnliche Pathophysiologie und durch Überschneidungen in den klinischen Symptomen aus. Am Unfallort stehen bei allen Dekompressionsunfällen die Sauerstofftherapie, eine adäquate Volumensubstitution und die Stabilisierung der Vitalfunktionen im Vordergrund notärztlicher Bemühungen. Ein rascher, möglichst schonender Transport zur nächsten begehbaren Druckkammer sollte ohne Zeitverzögerung erfolgen. Notärzt:innen müssen spezifische Komplikationen, wie zum Beispiel das Auftreten eines einseitigen oder beidseitigen Pneumothorax oder Spannungspneumothorax, erkennen und therapeutisch beherrschen. Eine genaue Anamnese über Risikofaktoren bei Patient:innen, aktuelle Symptome und deren zeitliches Auftreten sowie das Tauchgangprofil können in vielen Fällen wegweisend für eine richtige Diagnose und Einschätzung der tatsächlichen Erkrankungsschwere sein. …