Zusammenfassung
In kaum einem anderen Gebiet der Onkologie gab es in den letzten Jahren vergleichbare Fortschritte wie in der medikamentösen Therapie des metastasierten Melanoms. Die Lunge ist häufig Erstmanifestationsort einer Metastasierung und von einer solitären Metastase beim Melanom betroffen, wodurch chirurgische Optionen eröffnet werden. Die Integration der Thoraxchirurgie in die neuen multimodalen Behandlungskonzepte ist ein noch offenes Thema. Die Metastasektomie ist als wichtige Indikation bei R0-Option bei einer sorgfältig selektionierten Patientensubgruppe anzusehen. Aufgrund der Chancen der zielgerichteten Melanomtherapie und der relativen Häufigkeit von Lungenmetastasen als Initialmetastasierung beim Melanom ist eine pulmonale oder thorakale Metastasektomie für die histologische Sicherung der Melanommetastasierung und der molekulargenetischen Typisierung des Melanoms häufig indiziert. Die Metastasektomie nach Einsetzen einer Remission durch eine neoadjuvante zielgerichtete Therapie oder Chemotherapie zur Entfernung von Tumorresiduen oder bei progredienten Metastasen in einer mixed response Situation ist eine sinnvolle Zielsetzung. Ferner ist die Einbeziehung der Thoraxchirurgie im Rahmen palliativer Therapiekonzepte bei Lebensqualität einschränkenden, symptomatischen, thorakalen Metastasen unverzichtbar.