Evidenz für Ausmaß und onkologischen Nutzen der Lymphadenektomie beim Ösophaguskarzinom
- 16.01.2025
- Lymphadenektomie
- Leitthema
- Verfasst von
- Dolores T. Krauss
- Thomas Schmidt
- Christiane J. Bruns
- Prof. Dr. med. Hans F. Fuchs
- Erschienen in
- Die Chirurgie | Ausgabe 4/2025
Zusammenfassung
Prognoseentscheidend sind für das Ösophaguskarzinom insbesondere die Infiltrationstiefe (T-Stadium) sowie der Lymphknotenbefall (N-Status). Bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen Tumoren stellt die operative Resektion den aktuellen Standard dar. Das Ausmaß der Lymphadenektomie richtet sich hierbei analog zur Wahl der Operationstechnik nach der Lokalisation des Tumors. Für ein adäquates Tumorstaging und Erreichen des pN0-Status sind per definitionem 7 Lymphknoten ohne Tumorbefall notwendig, jedoch empfiehlt die aktuelle Leitlinie in ihrem Expertenkonsensus 20 Lymphknoten als Richtwert. Trotz der Wichtigkeit des Lymphknotenstatus für die Prognose des Patienten und der bereits standardisierten Anwendung der gezielten Darstellung von Wächterlymphknoten in anderen onkologischen Fachdisziplinen gibt es für ein Lymphknotenmapping beim Ösophaguskarzinom bislang weder eine validierte Methode noch eine ausreichende Evidenz für den Nutzen. Die Diskussion um den prognostischen Vorteil der Lymphadenektomie ist insbesondere bei T1-Frühkarzinomen interessant. Durch die technische Weiterentwicklung der interventionellen Endoskopie in den letzten Jahren ist der Organerhalt mittels endoskopischer Submukosadissektion (ESD) oder endoskopischer Mukosaresektion (EMR) nicht nur möglich, sondern auch sicher durchführbar geworden und somit bei besseren funktionellen Ergebnissen als Standard etabliert. Liegen jedoch ein oder mehrere Risikofaktoren vor, wird die endoskopische Abtragung nicht mehr als kurativ definiert und sollte um eine weitere Therapie, meistens die nichtorganerhaltende Resektion, ergänzt werden. Der Schritt von der organerhaltenden interventionellen Therapie mit niedriger Komplikationsrate zu einem chirurgischen Verfahren mit einer signifikanten Mortalität und Morbidität sowie funktionellen Einschränkungen scheint immens und bedarf insbesondere im Hinblick auf die technische Weiterentwicklung der Chirurgie in den letzten Jahren einer Optimierung. Diese kann entweder darauf abzielen, das lymphonodale Metastasierungsrisiko präziser zu identifizieren oder additive Therapieverfahren in ihrer Morbidität/Mortalität und funktioneller Einschränkung zu minimieren. Ansätze hierzu sind aktueller Gegenstand der Forschung und wurden in einzelnen Pilotprojekten bereits sicher angewandt.
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- Titel
- Evidenz für Ausmaß und onkologischen Nutzen der Lymphadenektomie beim Ösophaguskarzinom
- Verfasst von
-
Dolores T. Krauss
Thomas Schmidt
Christiane J. Bruns
Prof. Dr. med. Hans F. Fuchs
- Publikationsdatum
- 16.01.2025
- Verlag
- Springer Medizin
- Schlagwörter
-
Lymphadenektomie
Ösophagusresektion
Ösophagusresektion
Ösophaguskarzinom
Ösophaguskarzinom
Metastasen
Chirurgie - Erschienen in
-
Die Chirurgie / Ausgabe 4/2025
Print ISSN: 2731-6971
Elektronische ISSN: 2731-698X - DOI
- https://doi.org/10.1007/s00104-024-02215-6
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