05.01.2017 | Lymphadenektomie | Übersichten
Die onkologische Ösophagusresektion und -rekonstruktion
Offen, Hybrid, MIC oder Robotik?
verfasst von:
Prof. Dr. med. I. Gockel, D. Lorenz
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Zunehmend werden minimalinvasive Resektionen in der onkologischen Chirurgie des Ösophaguskarzinoms eingesetzt. Die
neue deutsche S3-Leitlinie konstatiert, dass sowohl die Ösophagektomie als auch die Rekonstruktion des Ösophagus
minimalinvasiv oder in Kombination mit offenen Prozeduren (Hybridtechnik) ausgeführt werden kann. Auf die aktuelle
Wertigkeit der unterschiedlichen Techniken von der komplett minimalinvasiven Ösophagektomie über die Hybridoperation bis
zur Robotik wird dabei nicht eingegangen. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist der kritische Vergleich der unterschiedlichen
Techniken anhand aktueller Evidenz. Minimalinvasive Verfahren der onkologischen Ösophagusresektion sind in erfahrenen
Händen sicher und zeigen zahlreiche Vorteile der postoperativen Rekonvaleszenz auf. Die laparoskopische Gastrolyse mit
intraabdomineller Lymphadenektomie und muskelschonender, anterolateraler Minithorakotomie (auch via VATS als Single-port-Technik) im Sinne eines Hybridverfahrens
führt ebenfalls zu einer deutlichen Reduktion der postoperativen Morbidität und bietet die Möglichkeit der erweiterten
mediastinalen Lymphadenektomie, welche thorakoskopisch einer hohen Expertise bedarf. Die Robotikösophagektomie wird derzeit in Deutschland nur in wenigen Kliniken durchgeführt. Hinzuweisen ist auf die fehlende Evidenz für die Ösophaguschirurgie anhand von Studien sowie die hohen Investitions- und Betriebskosten des Robotiksystems.