Erschienen in:
07.01.2020 | Lymphödem | Leitthema
Lymphödem – Klinik und Behandlung
verfasst von:
Dr. Anya Miller
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Lokale Ödeme finden sich als klinisches Symptom bei vielen Hautkrankheiten, zumeist im Rahmen von Entzündungen oder allergischen Reaktionen. Erkrankungen des Lymphgefäßsystems führen ebenfalls zu einem Ödem mit spezifischen Veränderungen der Haut. Lymphödeme sind Folge primärer, genetischer Veränderungen, die auch im Rahmen von Syndromen auftreten können und auf eine fehlerhafte Ausbildung des Lymphgefäßsystems zurückzuführen sind. Sekundäre Lymphödeme entstehen meist nach Operationen, Entzündungen oder chronischer venöser Insuffizienz (CVI). Das Mikrofiltrat, das im Gewebe bei Gesunden über das lymphatische System abtransportiert wird, ist proteinreich und induziert eine Fibrosierung der Epidermis und Dermis. Klinische Zeichen sind neben dem Ödem Pachydermie, Papillomatosis cutis lymphostatica, Hyperkeratosen, Lymphzysten, Lymphfisteln, Nageldystrophien und gelbe Nägel. Die Basistherapie besteht aus der komplexen physikalischen Entstauung (KPE: manuelle Lymphdrainage, Kompression, Bewegung/Sport, Hautpflege und Anleitung zum Selbstmanagement). Adjuvant kann die apparative intermittierende Kompression angewendet werden. Komorbiditäten, wie z. B. Adipositas und Diabetes mellitus, wirken aggravierend und sind unbedingt mit zu behandeln. Durch adäquate Therapie können Spätfolgen der Haut reduziert werden.