Erschienen in:
27.05.2020 | Lymphome | Leitthema
Seltene Malignome der Mamma: Melanome und Metastasen
verfasst von:
Prof. Dr. Clemens Tempfer, MBA, Peter Kern
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 6/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seltene Mammatumoren mit einem Anteil <2 % aller Malignome der Mamma sind in erster Linie Metastasen anderer Primärtumorlokalisationen, Melanome, Sarkome und Lymphome.
Ziel
Darstellung der Literatur und Übersicht über Diagnostik wie Therapie von Mammametastasen (MM) extramammärer Primärtumoren und Melanomen der Mamma.
Material und Methoden
Die Übersichtsarbeit basiert auf einer Literaturrecherche in PubMed im Dezember 2019.
Ergebnisse
MM extramammärer Primärtumoren sind mit 0,5–2 % aller malignen Mammatumoren selten. Die häufigsten Primärtumoren sind Lymphome, Melanome, Rhabdomyosarkome, Lungen- und Ovarialkarzinome. In bis zu 50 % sind MM die Erstmanifestation des Primärtumors. Das morphologische Bild ist heterogen. Die Abgrenzung gegenüber primären Mammakarzinomen und die Zuordnung zu den Primärtumoren erfolgt mit immunhistochemischer Markerpanels. Die Prognose hängt von der Biologie des Primärtumors ab, ist aber mit einem mittleren Überleben von 12–15 Monaten als ungünstig einzustufen. Ob eine lokale Resektion von MM prognostisch sinnvoll ist, ist ungeklärt, doch Daten aus Kohortenstudien weisen darauf hin, dass eine Resektion die Überlebensdauer günstig beeinflusst. Melanome der Mamma machen etwa 0,5 % aller Mammamalignome aus. Sie können als Metastasen eines kutanen extramammären Melanoms oder als primäres malignes Melanom der Mamma (PMMM) auftreten. Die histopathologische Diagnose von PMMM ist komplex. Die Therapie der Wahl des PMMM besteht in der lokalen Exzision im Gesunden und der axillären Sentinellymphadenektomie sowie der adjuvanten Therapie entsprechend den Empfehlungen der S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms.
Diskussion
In dieser Übersichtsarbeit werden die aktuellen Kenntnisse zu Diagnostik und Therapie von MM und PMMM dargestellt.