Wirksame Therapiealternative bei CTCL

Fortgeschrittene kutane T-Zell-Lymphome (CTCL) haben eine schlechte Prognose. Erstmals scheint in einer Phase-III-Studie eine systemische Therapieoption den bisherigen systemischen Standardtherapien Methotrexat und Bexaroten überlegen zu sein. In der ersten Phase-III-Studie überhaupt gegen eine systemische Standardtherapie beim CTCL erreichte die Therapie mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Brentuximab-Vedotin (BV) eine über vier Monate anhaltende Gesamtansprechrate (ORR4) von 56,3% gegenüber 12,5% im Kontrollarm (p < 0,0001). Die ORR4 war der mit der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA abgestimmte primäre Endpunkt der randomisierten offenen Studie. Brentuximab-Vedotin ist ein Konjugat aus dem Anti-CD-30-Antikörper Brentuximab und dem Zytostatikum Monomethylauristatin E. Teilnehmer der Studie waren 131 Patienten mit einem CD30-positiven CTCL (Nachweis von ≥10% CD30 auf Tumorzellen oder im Lymphinfiltrat) und mindestens einer Vortherapie, von denen 31 ein primär kutanes anaplastisches großzelliges Lymphom (pcALCL) aufwiesen, die übrigen eine Mycosis fungoides (MF). Randomisiert erhielten die Patienten bis zu 48 Wochen lang bzw. bis zum Progress oder nicht tolerablen Nebenwirkungen die jeweilige Studienmedikation: BV in einer Dosis von 1,8 mg/kg i. v. alle drei Wochen oder als vom Arzt zu wählende Standardtherapie Methotrexat in einer Dosis von 5-50 mg per os wöchentlich oder Bexaroten in einer Zieldosis von 300 mg/m² per os täglich. Die Patienten waren zwischen 22 und 84 Jahre alt (im Median 62 bzw. 59 Jahre in den beiden Gruppen mit BV- bzw. Standardtherapie) und hatten median 4,0 bzw. 3,5 Vortherapien erhalten, davon 2,0 systemisch. Mehr als vierfach längeres PFS Nicht nur die ORR4, auch die Rate des Komplettansprechens war mit 15,6% (10 von 64 Patienten der Intention-to-Treat[ITT]-Analyse) mit BV deutlich höher als im Standardarm mit 1,6% (1 von 64 Patienten nach ITT Analyse). Das progressionsfreie Überleben (PFS) war im Median bei Therapie im Interventionsarm vierfach höher als bei Standardtherapie (16,7 vs. 3,5 Monate; Hazard Ratio 0,270; 95% Konfidenzintervall 0,169-0,430; p < 0,0001). Die Symptome reduzierten sich nach dem SKINDEX-29 ebenfalls signifikant stärker mit dem Konjugat (-27,96 vs. -8,62 Punkte; p < 0,0001). Schwere Nebenwirkungen traten mit 29% in beiden Armen vergleichbar häufig auf, allerdings war die Therapie mit BV bei 67% der so behandelten Patienten mit einer peripheren Neuropathie verbunden, davon bei 32% mit einem Grad 2 und in 9% der Fälle mit einem Grad 3, Im Kontrollarm waren es insgesamt nur 6%. Bei der letzten Kontrolluntersuchung zeigten immer noch 36 von zu diesem Zeitpunkt 44 noch evaluierbaren Patienten eine Verbesserung oder Remission ihrer CTCL. basierend auf: Kim YH et al.: Brentuximab Vedotin Demonstrates Significantly Superior Clinical Outcomes in Patients with CD30-Expressing Cutaneous T Cell Lymphoma Versus Physician's Choice (Methotrexate or Bexarotene): The Phase 3 Alcanza Study. Session: 624. Hodgkin Lymphoma and T/NK Cell Lymphoma—Clinical Studies: Novel Therapeutics and the Integration of PET Scans in Hodgkin Lymphoma and Peripheral T-Cell Lymphomas. 58th ASH Annual Meeting, San Diego, 3. bis 6. Dezember 2016

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