Erschienen in:
10.08.2020 | Magenkarzinom | Leitthema
Endoskopische Diagnostik und Therapie des Magenkarzinoms
verfasst von:
Dr. med. F. Prinz, A. Probst, A. Ebigbo, H. Messmann
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 10/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Goldstandard zur Diagnostik von Magenkarzinomen ist die Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD).
Fragestellung
Subtile Unterschiede in der Oberflächenstruktur der Schleimhaut unterscheiden das Frühkarzinom des Magens von gesunder Schleimhaut. Dies kann den Endoskopiker vor große Herausforderungen stellen.
Ergebnisse
Mithilfe der Paris-Klassifikation für gastrointestinale Neoplasien kann eine erste Einschätzung anhand der Morphologie erfolgen. Strukturverstärkungstechniken der Endoskope und die Chromoendoskopie erleichtern Detektion und Aussagen bezüglich der lateralen Ausdehnung. Um exakte Eindringtiefe, Grading und lymphovaskuläre Infiltration zu ermitteln, dient die endoskopische Resektion (ER). Hierbei soll eine R0-Resektion en bloc angestrebt werden. Bisher war die ER auf die „Leitlinienkriterien“ beschränkt. Die endoskopische Submukosadissektion (ESD) erlaubt auch die Resektion größerer Läsionen en bloc. Nachdem Subgruppen von Magenfrühkarzinomen definiert werden konnten, welche außerhalb der „Leitlinienkriterien“ kein erhöhtes Lymphknotenmetastasenrisiko aufweisen, wurden die „erweiterten Kriterien“ in die deutsche Leitlinie integriert. Bei weiteren Risikofaktoren in Zusammenhang mit erhöhtem Lymphknotenmetastasenrisiko wie Durchmesser >2 cm, Vernarbung, Einsenkungen, Submukosainvasion und Lymphgefäßinvasion sollte eine operative Therapie der ESD vorgezogen werden.
Schlussfolgerung
Mittlerweile hat sich die endoskopische Submukosadissektion als Mittel der Wahl zur Therapie von Magenfrühkarzinomen etabliert. Nach Resektion sind endoskopische und ggf. bildgebende Kontrollen notwendig. Bei R1-Resektion soll eine Nachresektion bzw. Operation erfolgen. Der Nachweis von Helicobacter pylori bei Vorliegen eines Magenfrühkarzinoms erfordert immer eine Eradikation.