01.10.2024 | Magenkarzinom | Leitthema
Endoskopische Diagnostik und Therapie des Magenkarzinoms
verfasst von:
Dr. Andreas Probst, Helmut Messmann
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 12/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Endoskopie spielt in der Diagnostik des Magenkarzinoms und in der Therapie des Magenfrühkarzinoms eine zentrale Rolle.
Ergebnisse
In den letzten Jahren haben sich die diagnostischen und therapeutischen Optionen der Endoskopie v. a. für Frühkarzinome erheblich verbessert. Technische Weiterentwicklungen (z. B. virtuelle Chromoendoskopie, Technik der endoskopischen Submukosadissektion) erleichtern die Diagnose und erlauben eine R0-Resektion auch großer Frühneoplasien. Darüber hinaus liegt heute eine belastbare Datenlage zu onkologischen Charakteristika von Magenfrühkarzinomen vor. In großen Studien wurden erweiterte onkologische Resektionskriterien definiert, die eine endoskopische Resektion (ER) als minimal-invasive kurative Therapie für ausgewählte Frühkarzinome erlauben. Relevante Parameter für die Entscheidung für oder gegen eine ER sind Größe, Ulkus, Invasionstiefe, Differenzierungsgrad und Vorliegen einer lymphovaskulären Invasion. Leitlinien nationaler und internationaler Fachgesellschaften geben hierzu klare Therapieempfehlungen. Aufgrund fehlender Screeningprogramme werden allerdings weiterhin weniger als 20 % der Magenkarzinome in Deutschland im Frühstadium diagnostiziert.
Schlussfolgerung
Mit der endoskopischen Submukosadissektion hat sich die endoskopische Therapie des Magenfrühkarzinoms erheblich verbessert. Onkologische Kriterien sind bei der Indikationsstellung zu beachten. Die Diagnose früher Tumorstadien muss in Westeuropa deutlich verbessert werden.