Erschienen in:
21.07.2020 | Magenkarzinom | Leitthema
Pathologie des Magenkarzinoms
Pathophysiologie – Morphologie – Molekularpathologie – personalisierte Therapieoptionen
verfasst von:
A. Quaas
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 10/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die exakte histomorphologische und molekulare Charakterisierung der verschiedenen Subtypen des Magenkarzinoms wird im Hinblick auf personalisierte Therapieoptionen immer bedeutsamer. Einige Subtypen sind gehäuft mit potenziell therapierrelevanten Biomarkern vergesellschaftet. Der Pathologe spielt auch in der Bestimmung dieser Biomarker eine entscheidende Rolle.
Ziel der Arbeit
Es wird eine Übersicht gegeben über die 2019 aktualisierte WHO-basierte Klassifikation der Magenkarzinome, molekular definierte Subtypen und potenziell therapierelevante Biomarker, die der Pathologe beim Magenkarzinom ermittelt.
Material und Methode
Eine selektive Literaturrecherche wurde v. a. hinsichtlich der aktuellen Tumorklassifikationen und Biomarkerbestimmungen durchgeführt. Verwendet wurden verschiedene Datenbanken wie PubMed, aber auch der WHO.
Schlussfolgerungen
Einige morphologisch definierte Tumorentitäten lassen sich gehäuft molekular definierten Magenkarzinomsubtypen zuordnen, z. B. das Epstein-Barr-Virus(EBV)-assoziierte Magenkarzinom. Die Berücksichtigung des inflammatorischen Tumormikromilieus (z. B. lymphozytär durchsetzte Tumoren, PD-L1-Expression) kann einen Hinweis auf ein mikrosatelliteninstabiles (MSI-)Magenkarzinom geben. Beide Entitäten zeigen eine erhöhte Ansprechwahrscheinlichkeit auf Immuncheckpointinhibitoren. Die Pathologie spielt die entscheidende Rolle in der Bestimmung dieser Subtypen und eröffnet personalisierte Therapieoptionen. Zumindest alle metastasierten Magenkarzinome sollten einer exakten, auch molekularen Charakterisierung zugeführt werden. Dabei sollen auch therapierelevante Biomarker bestimmt werden. Dies ist kostengünstig und flächendeckend mit Standardmethoden der Pathologie möglich.