20.07.2018 | Magnetresonanztomografie | CME
MRT-Veränderungen bei Immunmodulation
Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 8/2018
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In dieser Übersichtsarbeit werden typische bildgebende Befunde von Erkrankungen infolge immunmodulierender Therapien dargestellt. Ein typisches Bildmuster hat vor allem die progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML), eine subakute, durch Reaktivierung des JC-Virus hervorgerufene Infektion, an die bei einer Multiple-Sklerose(MS)-Therapie mit Natalizumab, Fingolimod, Rituximab und Fumarat, aber auch bei bestehenden lymphoproliferativen Erkrankungen oder sonstigen Immunsuppressionen gedacht werden sollte. Beim Wiederherstellen der Immunkompetenz kann es überlappend zu einer verstärkten Gewebeantwort in Form eines inflammatorischen Immunrekonstitutionssyndroms (IRIS) kommen. Andere, im Zusammenhang mit der Immunmodulation auftretende MRT-Befunde wie Methrotrexat-assoziierte Leukoenzephalopathie oder „posterior reversible encephalopathy syndrome“ (PRES) werden ebenfalls aufgrund typischer MRT-Veränderungen diagnostiziert. Bei Immuntherapien mit Aktivierung von T‑Lymphozyten sollte immer bedacht werden, dass sich diese auch gegen normales Hirngewebe richten. Bei der Vielzahl von Folgeerkrankungen in Zusammenhang mit Stammzell- oder Organtransplantationen überlappen ursprüngliche und durch immunmodulatorische Medikamente ausgelöste Erkrankungen.