Erschienen in:
01.03.2016 | Leitthema
Makroskopische und funktionelle Anatomie der Apophysenfugen
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. R. Putz, S. Milz
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Apophysen sind unterschiedlich geformte Vorsprünge des Schaftes (Corpus) größerer Knochen und entwickeln sich entweder auf Basis eigener Knochenkerne oder aus faserknorpeligen Sehnenanheftungen. Die Apophysenfugen sind in ihrem Aufbau den Epiphysenfugen vergleichbar und in der Lage, senkrecht auf sie wirkende Druckkräfte schadlos aufzunehmen. Ihre Grenzflächen sind abgesehen von den Scherkräfte reduzierenden Randzonen senkrecht zur Resultierenden eingestellt, wie sie sich aus der Ausrichtung der auf sie über Sehnen und Bänder wirkenden Kräfte ergibt. Aus anatomischer Sicht sind sie in ihrem zonalen Aufbau – ebenso wie Epiphysenfugen – wenig geeignet, vor allem dynamische Scherkräfte zu kompensieren. Solange die Sehnenkappen, in die die Apophysen integriert sind, fest genug an den umliegenden Knochen und einstrahlenden Sehnen verankert sind, kann Scherung aber ausreichend kompensiert werden.