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Erschienen in: Die Ophthalmologie 2/2021

29.06.2020 | Angiografie | Originalien

Einfluss der CNV-Gefäßmorphologie bei exsudativer altersabhängiger Makuladegeneration auf die Visusentwicklung und den Anti-VEGF-Therapiebedarf nach 1 Jahr

verfasst von: Henrik Faatz, Marie-Louise Gunnemann, Kai Rothaus, Marius Book, Matthias Gutfleisch, Albrecht Lommatzsch, Daniel Pauleikhoff

Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 2/2021

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Zusammenfassung

Hintergrund

Ziel dieser Pilotstudie war es zu untersuchen, ob es zum Zeitpunkt der Erstdiagnose einer exsudativen altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD) bereits gefäßmorphologische Hinweise der CNV gibt, die eine Prognose für die Visusentwicklung und den Therapiebedarf im ersten Jahr ermöglichen.

Methoden

Bei 57 Patienten mit der Erstdiagnose einer nAMD wurde die CNV mittels OCT‑A detektiert und eine automatisierte, quantitative Gefäßanalyse in Bezug auf Fläche, Gesamtgefäßlänge, Flow-Wert und durchschnittliches Gefäßkaliber der CNV durchgeführt. Die Patienten wurden nach 12 Monaten jeweils bezogen auf ihre Visusentwicklung in 2 Gruppen (Visusverlust vs. Visusgewinn) und ihren Anti-VEGF-Therapiebedarf in 2 Gruppen (<7 IVOM vs. ≥7 IVOM) unterteilt.

Ergebnisse

Die Fläche der CNV betrug im Mittel 0,95 mm2 ± 1,07 mm2 (Visusverlust 1,56 mm2 ± 1,54 mm2; Visusgewinn 0,65 mm2 ± 0,53 mm2; p < 0,002/<7 IVOM 1,05 mm2 ± 1,40 mm2; ≥7 IVOM 0,98 mm2 ± 0,94 mm2, p = 0,60). Die Gesamtgefäßlänge der CNV betrug im Mittel 9,84 mm ± 11,35 mm (Visusverlust 16,00 mm ± 16,58 mm; Visusgewinn 6,74 mm ± 5,42 mm; p < 0,003/<7 IVOM 11,21 mm ± 15,10; ≥7 IVOM 9,90 mm ± 9,68 mm; p = 0,68). Der Flow-Wert der CNV betrug im Mittel 0,40 ± 0,06 (Visusverlust 0,37 ± 0,04; Visusgewinn 0,41 ± 0,07; p = 0,004/<7 IVOM 0,42 ± 0,08; ≥7 IVOM 0,38 ± 0,06; p = 0,02). Das durchschnittliche Gefäßkaliber betrug im Mittel 28,86 µm ± 2,93 µm (Visusverlust 28,39 µm ± 2,97 mm; Visusgewinn 29,32 µm ± 3,05 µm; p = 0,24/<7 IVOM 30,26 µm ± 3,49 µm; ≥7 IVOM 28,23 µm ± 2,25 µm; p = 0,02).

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse zeigen, dass mittels OCT‑A eine mathematische Quantifizierung der CNV bei nAMD möglich ist. Diese Analyse belegt erneut, dass die Größe der CNV (Fläche und Gesamtgefäßlänge) für die Visusprognose entscheidend ist, aber auch ein größerer Flow-Wert als Zeichen einer differenzierten CNV mit einer besseren Visusprognose verbunden ist. Die Anzahl der notwendigen IVOMs hingegen ist primär von der Komposition der CNV (Flow-Wert und Gefäßkaliber) abhängig. Genauere Bildgebung und größere Untersuchungskohorten könnten ggf. noch weitere relevante Parameter aufzeigen.
Literatur
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Metadaten
Titel
Einfluss der CNV-Gefäßmorphologie bei exsudativer altersabhängiger Makuladegeneration auf die Visusentwicklung und den Anti-VEGF-Therapiebedarf nach 1 Jahr
verfasst von
Henrik Faatz
Marie-Louise Gunnemann
Kai Rothaus
Marius Book
Matthias Gutfleisch
Albrecht Lommatzsch
Daniel Pauleikhoff
Publikationsdatum
29.06.2020
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Ophthalmologie / Ausgabe 2/2021
Print ISSN: 2731-720X
Elektronische ISSN: 2731-7218
DOI
https://doi.org/10.1007/s00347-020-01136-z

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