Erschienen in:
15.06.2018 | Makuladegeneration | Originalien
Real-Life-Daten-Analyse der Therapiequalität bei Patienten mit exsudativer altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) und venösen Gefäßverschlüssen an einer deutschen Universitätsaugenklinik
verfasst von:
Dr. med. M. Treder, A. Gaber, B. Rudloff, N. Eter
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Fragestellung
Real-Life-Daten ermöglichen einen Einblick in die Versorgungsrealität von Patienten unter alltäglichen Bedingungen. Die Digitalisierung in der Augenheilkunde hat zu einer strukturierten Dokumentation von Patientendaten geführt. Hierdurch ist unter Verwendung von geeigneten Abfragealgorithmen eine automatisierte Abfrage von großen Mengen an Real-Life-Daten möglich.
Methode
Mithilfe einer automatisierten Abfrage aus einer vollständig elektronischen Patientendokumentation wurden bei Patienten mit intravitrealer operativer Medikamentengabe (IVOM) bei altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) und venösem Verschluss (VV) Real-Life-Therapiedaten gewonnen. Erfasst wurden u. a. Injektionshäufigkeit, Visitenhäufigkeit sowie bestkorrigierter Fernvisus über insgesamt 4 Behandlungsjahre. Ebenfalls untersucht wurde zudem der Einfluss der Faktoren Patientenalter, Entfernung zur Klinik und Versicherungsart auf die Versorgungsqualität. Es wurden behandlungsnaive und vorbehandelte Patienten analysiert.
Ergebnisse
Die AMD-Patienten erhielten im 1. Jahr durchschnittlich 4,59 ± 2,00 Injektionen bei 10,29 ± 4,47 Visiten, im 2. Jahr 3,83 ± 2,23 Injektionen bei 7,72 ± 5,78 Visiten, im 3. Jahr 3,40 ± 2,18 Injektionen bei 7,19 ± 5,44 Visiten und im 4. Jahr 3,11 ± 2,29 Injektionen bei 6,46 ± 6,20 Visiten. Die VV-Patienten erhielten im 1. Jahr durchschnittlich 4,17 ± 2,15 Injektionen bei 9,60 ± 4,88 Visiten, im 2. Jahr 3,31 ± 2,03 Injektionen bei 7,75 ± 4,88 Visiten, im 3. Jahr 2,94 ± 2,00 Injektionen bei 6,55 ± 4,77 Visiten und im 4. Jahr 3,03 ± 1,94 Injektionen bei 7,18 ± 5,26 Visiten. Bei beiden Erkrankungsbildern zeigte sich der Visusverlauf über 4 Jahre relativ stabil. Bezüglich der Versorgungsqualität schienen ein jüngeres Patientenalter sowie eine nähere Entfernung zur Klinik einen positiven Einfluss zu haben.
Schlussfolgerungen
Die Studienergebnisse zeigen in der IVOM-Therapie bei Patienten mit AMD und VV eine positive Entwicklung hin zu einer verbesserten Versorgungsqualität. Das Patientenalter und der Wohnort sind dabei therapiebeeinflussende Faktoren.