Erschienen in:
20.10.2017 | Angiografie | Originalien
Volumetrische Analyse der vaskularisierten Pigmentepithelabhebung bei AMD: Post-hoc-Analyse der RECOVER-Studie
verfasst von:
Dr. C. R. Clemens, F. Alten, P. Heiduschka, M. A. Gamulescu, A. Wolf, N. Eter
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 9/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für das Risiko eines Einrisses des retinalen Pigmentepithels (RPE) bei vaskularisierter Pigmentepithelabhebung (vPEA) im Rahmen der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) spielt das Verhältnis von choroidaler Neovaskularisation (CNV) und PEA eine entscheidende Rolle. Ziel der Studie ist ein Vergleich verschiedener Bildmodalitäten zur Ermittlung des CNV/PEA-Verhältnisses.
Methoden
Im Rahmen der RECOVER-Studie wurden bei behandlungsnaiven vPEA-Patienten Fluoreszein-(FAG) und Indocyaningrün-Angiographien (ICGA) sowie optische Kohärenztomographie(OCT)-Volumenscans durchgeführt. Retrospektiv wurde bei 29 Patienten mit vPEA mit serösem Anteil von 2 unabhängigen Beurteilern das CNV/PEA-Verhältnis auf 3 Arten bestimmt: 1. In der En-face-Ansicht der FAG-Spätphase und 2. in der En-face-Ansicht der ICGA-Spätphase wurden PEA und CNV manuell umfahren und jeweils die Fläche bestimmt. 3. In jedem von der PEA betroffenen OCT-Schnitt wurden die Fläche zwischen der abgehobenen RPE-Referenz und der Bruch-Membran sowie der CNV-Anteil bestimmt und mit dem Abstand der OCT-Schnitte multipliziert, um volumetrische Daten von CNV, PEA und serösem Anteil zu bestimmen.
Ergebnisse
Auf Basis der FAG zeigte sich im Mittel ein seröser Anteil von 6,14 ± 4,21 mm2, eine mittlere CNV-Fläche von 3,25 ± 1,79 mm2 sowie eine PEA-Fläche von 9,39 ± 4,27 mm2, was in einer zweidimensionalen morphologischen Ratio von 0,35 ± 0,21 resultierte. Mittels ICGA ergaben sich im Mittel ein seröser Anteil von 5,94 ± 4,13 mm2, eine mittlere CNV-Fläche von 2,84 ± 1,68 mm2, eine PEA-Fläche von 8,79 ± 4,23 mm2 und eine Ratio von 0,32 ± 0,22. Die volumetrische Bestimmung ergab ein CNV-Volumen von 0,63 ± 0,67 mm3, ein seröses Volumen von 3,61 ± 3,83 mm3 und ein Gesamt-PEA-Volumen von 4,25 ± 3,68 mm3. Die dreidimensionale morphologische Ratio betrug 0,15 ± 0,29. Der Unterschied zwischen den beiden zweidimensionalen morphologischen Rationes der FAG (p < 0,0001) und der der ICGA (p = 0,0004) war gegenüber der dreidimensionalen Ratio signifikant.
Diskussion
Eine CNV/PEA-Bestimmung bei vPEA mittels volumetrischer OCT-Bestimmung kann ergänzend zu den angiographischen En-face-Modalitäten FAG und ICGA angewendet werden. Diese ist bei der Risikostratifizierung hinsichtlich eines RPE-Risses bei vPEA-Patienten und bei der Planung des Therapieregimes von klinischer Bedeutung.