Erschienen in:
01.07.2015 | Kasuistiken
Malignes fibröses Histiozytom des Penis
verfasst von:
Dr. G. Crisman, G. Margiotta, M. Calabresi, S. Discepoli, P. Leocata
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Gemäß den neuesten Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte die Diagnose eines malignen fibrösen Histiozytoms (MFH) nur für Läsionen mit Tumorzellen ohne Nachweis einer bestimmten Ausdifferenzierung gestellt werden. Somit handelt sich es sich um eine Ausschlussdiagnose, weshalb die Bezeichnung hochgradig undifferenziertes pleomorphes Sarkom (UPS) vorzuziehen ist. Weichteilsarkome können mit einer Inzidenz von ca. 20 Fällen/1 Mio. Einwohner/Jahr in allen Körperteilen auftreten. Weichteiltumoren des Penis machen etwa 5 % sämtlicher Tumoren des Penis aus, die Inzidenz der Penissarkome wird auf ca. 0,6–1 Fälle/100.000 Patienten geschätzt. In der Literatur wurden bisher nur 7 Fälle beschrieben. Diese Kasuistik beschreibt den Fall eines 61-jährigen kaukasischen Mannes mit einer schmerzlosen Masse im oberen Schwellkörperbereich. Eine Inzisionsbiopsie mit nachfolgender breiter immunohistochemischer Untersuchung ergab ein hochgradig undifferenziertes pleomorphes Sarkom oder pleomorphes storiformes MFH. Neben dem Fallbericht stellen die Autoren einen Literaturreview zur Vertiefung der Diskussion über die schwierige Diagnosestellung vor.