Erschienen in:
31.01.2020 | Vulvakarzinom | CME
Genitale Malignome und Schwangerschaft
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. med. Alexander Strauss
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Krebserkrankungen schwangerer Frauen tragen, obwohl insgesamt selten, maßgeblich zur Müttersterblichkeit bei. Häufigste Krebsart in graviditate ist das Zervixkarzinom, gefolgt vom Mammakarzinom. Der Wunsch nach ungestörter Schwangerschaft und Geburt steht einer erfolgreichen onkologischen Behandlung mitunter diametral gegenüber. Nach aktuellem Wissensstand sind prognostische Einschränkungen im Zusammenhang mit onkologischen Erkrankungen durch eine zeitgleich bestehende Schwangerschaft zwar klinisch immer wieder zu beobachten, dabei sind diese allerdings nicht auf ätiologische Kausalitätsverknüpfungen zurückzuführen. Analog zur Krebserkrankung einer nichtschwangeren Patientin sind die zeitnahe konsequente Diagnostik und eine stadiengerecht durchgeführte Therapie wesentliche Einflussgrößen des Erkrankungsausgangs. Die intensive Einbeziehung der Patientin in die in einem solchen Zusammenhang meist sehr differenziert zu treffenden medizinethischen Abwägungsentscheidungen ist dabei nicht nur im Falle des größtmöglichen Schwangerschaftskonflikts – Leben gegen Leben – unabdingbar. Hierfür ist die Betreuung an einem sowohl onkologisch wie auch perinatologisch ausgewiesenem Zentrum, bevorzugt im Rahmen der aktuellen Studienprotokolle zu fordern.