Auszug
Etwa 20–30 % aller Brustkrebspatientinnen erfahren im Lauf ihrer Erkrankung eine Depression oder einzelne depressiven Episoden. Ein Zusammenhang mit Östrogenmangel wird diskutiert. Vorbeugend und/oder therapeutisch werden Entspannungstechniken, körperliche Bewegung und in schwereren Fällen auch Antidepressiva empfohlen [
1]. DHEA — Dehydroepiandrosteron — ist ein (Pro-)Steroidhormon, das in der Nebennierenrinde, möglicherweise auch im Gehirn, gebildet und u. a. zu dem Neurosteroid Androsteron verstoffwechselt wird. DHEA und sein Stoffwechselprodukt Dehydroepiandrosteron-Sulfat (DHEAS) sind die im Körper am häufigsten vorhandenen Steroidhormone. Ihre Konzentration sinkt mit dem Alter ab, während umgekehrt proportional altersbedingte Veränderungen und Beschwerden zunehmen. DHEA war deshalb bereits als Anti-Aging-Wirkstoff en vogue — in der Hoffnung, dass eine Wiederherstellung normaler DHEA-Spiegel allerlei positive Effekte haben könnte. Im Gehirn ist DHEA in höherer Konzentration vorhanden als im restlichen Körper, was für Wirkungen auch dort spricht. Aus präklinischen und klinischen Untersuchungen gibt es Hinweise auf einen antidepressiven Effekt, wobei der Mechanismus noch unklar ist [
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4]. Veränderungen des Neurosteroidgehalts im Gehirn werden als ursächlich vermutet [
4]. …