Hintergrund
Die Nachsorge nach einer kurativen Primärtherapie ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs und blieb in der klinischen Praxis über viele Jahre hinweg unverändert. Früherkennungsmaßnahmen für asymptomatische Fernmetastasen werden auf Basis veralteter Studien nicht empfohlen.
Ziel
Die aktuellen wissenschaftliche Erkenntnisse zur Erkennung des Lokal- oder Fernrezidivs einer Brustkrebserkrankung werden dargelegt.
Methoden
Dazu erfolgte eine selektive Literaturrecherche in PubMed und Google Scholar mit den Begriffen „breast cancer surveillance“ und „breast cancer aftercare“ sowie in Kombination mit „liquid biopsy“ „ctDNA“ und „circulating tumor DNA“, außerdem eine gerichtete Suche auf clinicaltrials.gov.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Die Möglichkeit der Liquid Biopsy, insbesondere auf Basis von zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA), bietet laut den ersten Studien eine verlässliche Methode zur Detektion minimaler Krankheitsresiduen und birgt somit ein großes Potenzial als prognostischer Parameter. Dies würde eine frühe, therapeutische Intervention mit wirksamen neuen Substanzen ermöglichen – lange bevor Patient*innen Symptome der rezidivierten Erkrankung bemerken. Ob sich diese Erkenntnisse in die klinische Praxis transferieren lassen, werden die laufenden Studien zeigen.