08.02.2021 | Mammareduktionsplastik | Leitthema
Mammareduktionsplastik: Die Wiesbadener Modifikation der Technik nach Hall-Findlay
verfasst von:
Dr. N. Alamuti, Dr. D. Scholz
Erschienen in:
Journal für Ästhetische Chirurgie
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Die Brustverkleinerung nach Hall-Findlay hat aus unserer Sicht einige der zentralen Problemkreise dieser Operation entscheidend verbessert. Sie ermöglicht es, die Brustwarze und den Warzenhof nach kranial verlagern zu können, ohne dabei den Mamillenstiel falten zu müssen. Aufgrund des Fehlens einer Faltung kann der Mamillenstiel selbst in voller Dicke bis zum horizontalen Septum nach Würinger erhalten werden. Hierdurch sind eine Verbesserung der Projektion und Durchblutung des NAC sowie eine gegenüber einigen anderen Techniken dramatisch erhöhte Wahrscheinlichkeit des Erhalts der Stillfähigkeit möglich. Ebenso entfällt das Herantasten an die noch mit einer Durchblutung des NAC zu vereinbarenden Ausdünnung des Stiels. Vielmehr wird ab der Anzeichnung ein klares operatives Konzept verfolgt. Der dadurch entstehende Zeitgewinn ist in jeder Hinsicht von Vorteil. Die Wiesbadener Modifikation der Hall-Findlay-Technik ermöglicht es, den eigentlich mit einer rein vertikalen Narbe verbundenen Operationsansatz an die vorhandenen Haut-Weichteil-Überschüsse durch eine Umwandlung in einen L‑ oder T‑Schnitt umzuwandeln. Seit Anfang der 2000er-Jahre haben wir mit der Wiesbadener Modifikation der Hall-Findlay-Technik eine erhebliche Verbesserung der Sicherheit und Ergebnisqualität bei unseren Patientinnen erzielt. Ebenso ist es uns eine Freude zu sehen, wie die Weitergabe der Technik im Rahmen unserer Operationskurse zu einer weiten Verbreitung der Technik geführt hat.