Erschienen in:
26.09.2016 | Methotrexat | Schwerpunkt: Management rheumatischer Erkrankungen
Management des systemischen Lupus erythematodes
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. M. Aringer, M. Schneider
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 11/2016
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Zusammenfassung
In kleinen, oft kaum bemerkten Schritten hat sich das Management des systemischen Lupus erythematodes (SLE) in den letzten Jahrzehnten deutlich gewandelt. Das Ziel ist heute, jede Krankheitsaktivität zu stoppen, ohne langfristig mehr als 5 mg Prednisolon täglich zu verwenden. Tatsächlich gilt heute als Therapieziel („treat to target“) die Remission, also eine fehlende Aktivität im SLE-Aktivitätsscore der Wahl. Zu den wesentlichen Basismaßnahmen gehören die Dauergabe von Hydroxychloroquin, aber auch Sonnenschutz und Vitamin-D-Substitution. Patienten mit SLE benötigen mehr Impfungen als die Normalbevölkerung. Für das Langzeitüberleben ist die Kontrolle der Atheroskleroserisikofaktoren entscheidend. Methotrexat steht heute gleichwertig neben Azathioprin. Kann die Erkrankung damit nicht kontrolliert werden, ist Belimumab eine zugelassene Therapieoption. Nur in lebensgefährlichen Situationen wie Lupusnephritis und Vaskulitis des zentralen Nervensystems wird noch Cyclophosphamid verwendet, aber in wesentlich geringerer Dosierung. Alternativ kommt vor allem bei der Lupusnephritis Mycophenolatmofetil zum Einsatz, bei refraktären Verläufen auch Rituximab – in beiden Fällen handelt es sich um Off-label-Anwendungen. Zahlreiche neue Ansätze werden in kontrollierten Studien getestet. Es ist zu hoffen, dass in wenigen Jahren neue Substanzen für Patienten mit SLE verfügbar sein werden.