Erschienen in:
10.05.2017 | Multiresistente Erreger | Leitthema
Management multiresistenter Erreger in der Urologie
verfasst von:
PD Dr. W. Vahlensieck, R. Rudolph, H.-J. Knopf, U. Dahl, W. Fabry
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 6/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Kontaminationen und Infektionen mit multiresistenten Erregern (MRE) in der Urologie zeigen generell eine zunehmende
Tendenz, ausgenommen Methicillin-resistente Staphylococcus-aureus-(MRSA-)Stämme (Stabilisierung). Sie führen häufig zu logistischen und therapeutischen Problemen. Nur 30–50 % der MRE-Fälle sind dabei exogener Herkunft. Eine Ausbreitung und Zunahme von MRE lässt sich durch Maßnahmen wie Screening, Hygieneprogramme, Isolierung, Dekontamination, gezielte Therapie symptomatischer Infektionen sowie Schulungen und Erfolgskontrollen der gewählten Maßnahmen z. T. vermeiden. Im Umgang mit MRE sind dringend die gesetzlichen und sonstigen regulatorischen Vorschriften zu beachten. Lokale Hygienenetzwerke sind eine Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen gegen MRE. Wichtig ist auf ausreichende und sinnvolle Hygienemaßnahmen zu achten, aber auch eine Hygienehysterie zu vermeiden. Bei der Geräteaufbereitung sollte auf einen lokalen Aufbereitungsplan zurückgegriffen werden, der alle gesetzlichen und verbindlichen Vorschriften beinhaltet. Nur bei einer konsequenten Umsetzung von Maßnahmen in allen Bereichen des täglichen Lebens (Gesundheitswesen, alltägliche Umgebung, Tierzucht und im Rahmen von Tierzucht kontaminierte Böden) lässt sich langfristig eine substantielle Verringerung von MRE erreichen.