Erschienen in:
22.03.2018 | Churg-Strauss-Syndrom | Originalien
Manifestation der eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis im Kopf-Hals-Bereich im zeitlichen Verlauf unter Berücksichtigung der systemischen Krankheitsaktivität
verfasst von:
Henrik Andersen, Dr. med. Paul Götz, Dr. med. Jan Phillip Bremer, PD Dr. med. Martin Laudien
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 10/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) ist eine seltene granulomatöse Vaskulitis der kleinen und mittelgroßen Blutgefäße unbekannter Ätiologie. Eine regelmäßige Beteiligung im Kopf-Hals-Bereich ist beschrieben. Da bislang nicht bekannt ist, ob die Entzündungsprozesse im Kopf- und Halsbereich parallel zu den systemischen Aktivitätsparametern verlaufen, wurde in dieser Arbeit der Verlauf der System- und Kopf-Hals-lokalisierten Krankheitsaktivität untersucht und verglichen.
Material und Methoden
Zwischen 1990 und 2010 wurde der Krankheitsverlauf von 25 Patienten mit insgesamt 90 Untersuchungen und einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 7,02 Jahren aufgezeichnet. Im Rahmen der Untersuchungen wurden neben subjektiven Angaben der Patienten und Ergebnissen klinischer Untersuchungen auch Systeme wie der Birmingham-Vaskulitis-Aktivitäts-Score (BVAS), der Vaskulitis Damage Index (VDI) und serologische Parameter (C-reaktives Protein [CRP], eosinophiles kationisches Protein [ECP] und absolute Eosinophilenzahl [EOS]) berücksichtigt. Da sich die Krankheit insbesondere an Nase und Ohren manifestiert, wurde die rhinologische und otologische Aktivität mit der systemischen Aktivität verglichen. Hierfür wurde der Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman angewendet.
Ergebnisse
Insgesamt zeigt die statistische Analyse eine sehr schwache Korrelation zwischen der systemischen Krankheitsaktivität und Krankheitsaktivität im Kopf-Hals-Bereich, die nicht signifikant ist. Der Vergleich der Aktivität im rhinologischen Bereich mit der systemischen Aktivität zeigt in 22,9 % aller Untersuchungszeitpunkte signifikante Werte. Der Vergleich der Krankheitsaktivität im otologischen Bereich mit der systemischen Aktivität zeigt in 11,8 % aller Untersuchungszeitpunkte signifikante Werte.
Diskussion
Die Ergebnisse zeigen, dass die Krankheitsaktivität im Kopf- und Halsbereich scheinbar unabhängig von der systemischen Aktivität ist. Es könnte sich demnach um eigenständige autoimmunentzündliche Prozesse in den genannten Regionen handeln. Daher sollte die Behandlung interdisziplinär und unter Einhaltung regelmäßiger Nachuntersuchungen erfolgen.