06.11.2019 | Manuelle Medizin | Leitthema
Funktionsstörungen im Bewegungssystem – ihre Bedeutung in Prävention, Kuration und Rehabilitation
Thesen der AG „Funktionskrankheiten“ – Suche nach einem fachübergreifenden Konsens
verfasst von:
L. Beyer, V. Liefring, K. Niemier, E. Seidel
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
In enger Verbindung mit der inzwischen in der klinischen Medizin fest etablierten Schmerzerkrankung wird vorgeschlagen, die sich aus pathologisch strukturell nicht fassbaren Funktionsstörungen des Stütz- und Bewegungssystems entwickelnden Krankheitsbilder, als Funktionskrankheiten zu bezeichnen.
Die Funktionsstörungen selbst sind meist nur durch eine manualmedizinische Untersuchung zugänglich, im Krankheitsbild werden sie von Einschränkungen im Alltag und von Schmerz begleitet.
Somit ist immer vor der Einleitung therapeutischer Schritte zwingend eine manualmedizinische Untersuchung hinsichtlich vorhandener Funktionsstörungen und -erkrankungen notwendig. Dies setzt jedoch Kenntnisse des multifaktoriellen Bedingungsgefüges voraus, welche in den nachfolgenden Thesen ausführlich dargestellt werden.
Die nachfolgenden Thesen sind bedeutsam für alle Fragen des betrieblichen Gesundheitsmanagements und der Präventionsansätze aller Kostenträger im Gesundheitssystem.
Die Funktionskrankheit des Stütz- und Bewegungssystem sollte in Zukunft den gleichen Stellenwert erlangen, gerade weil die Implementierung dieses die Funktion und die Funktionsstörung aufgreifenden Gedankengutes in der Lage wäre, chronische Schmerzerkrankungen zu vermeiden.