21.11.2019 | Manuelle Medizin | Leitthema
Lumbale Instabilität aus Sicht der manuellen Medizin
verfasst von:
Dr. Gabriele Harke
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
In diesem Beitrag werden sowohl die lumbale Instabilität aus Sicht der diagnostischen Strategie als auch die Stabilität als Ziel einer Behandlungsindikation der manuellen Medizin erörtert. Lumbale Instabilität ist ein Symptom im Zusammenhang mit lokalem Schmerz und/oder verminderter quantitativer oder qualitativer Leistungsfähigkeit bei Haltung und Bewegung. Neben der Strukturveränderung erfordert die Komplexität der Stabilisierungsfunktion unter Bewegungs- und Halteleistungen ein differenziertes und stufenweises diagnostisches Vorgehen. Um Stabilität wiederzugewinnen, ist es wichtig, alle Faktoren der Instabilität zu erfassen und zu werten. In der manualmedizinischen diagnostischen Strategie erfolgen zunächst orientierende Untersuchungsschritte, die überwiegend der allgemeinen körperlichen Untersuchung des Bewegungssystems entsprechen und teilweise bereits der speziellen Funktionsbeurteilung dienen. Die allgemeine therapeutische Zielstellung wird in die Gesamtkonzeption der therapeutischen Maßnahmen eingegliedert: Schmerzreduktion und Verminderung der Belastungsintoleranz, Verbesserung der Stabilität sowie Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit bzw. der Aktivitäten des täglichen Lebens. Die manuelle Therapie, die sich aus rein am Gelenk orientierten Techniken entwickelt hat, wird heute wesentlich umfassender durch therapeutische Griffe, die auf alle Gewebearten angepasst wurden, angewandt und um fazilitierende Techniken erweitert, die auf die Regulation fast aller Organsysteme und die sensomotorische Steuerung im Bewegungssystem wirksam Einfluss haben.