Erschienen in:
01.06.2008 | Leitthema
Manuelle Therapie am Fuß
Eine narrative Übersicht
verfasst von:
Prof. Dr. K. Ammer, PhD
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 4/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Obwohl zahlreiche Techniken zur Manualtherapie bei Erkrankungen des Fußes gelehrt werden, fehlt eine ausreichende Absicherung dieser Maßnahmen im Rahmen kontrollierter klinischer Studien. Daher sollte eine Literatursuche durchgeführt werden, um Studien zu identifizieren, welche die Wirksamkeit manueller Therapie am Fuß stützen können.
Methodik
Es erfolgte eine Literatursuche in den Datenbanken Medline, Embase, PEDro, Cochrane Library und Index to Chiropractic Literature (ICL).
Ergebnisse
Zum Thema Manualtherapie am Fuß wurden 6 systematische Übersichten, 18 Publikationen zu kontrollierten Studien und 33 Fallbeschreibungen gefunden. Die häufigsten Indikationen zur Manualtherapie waren Sprunggelenkverletzungen (8 Artikel) und Plantarfasziitis (3 Arbeiten). Zwei Arbeiten berichteten über Beschwerden an der Großzehe, je eine Publikation hatte die primäre Metatarsalgie, die Morton-Neuralgie und die Tendopathie der Achillessehne zum Thema. Die restlichen 2 Arbeiten untersuchten die Effekte der Manualtherapie am Fuß bei Gesunden. Manualtherapie am Fuß scheint in allen Stadien nach Sprunggelenkdistorsion die Wiederherstellung zu beschleunigen, Schmerzen zu vermindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Die Wirksamkeit bei Plantarfasziitis ist widersprüchlich. Bei Hallux abductovalgus, primärer Metatarsalgie und bei Morton-Neuralgie scheint Manualtherapie auf dem Evidenzniveau III wirksamer zu sein als eine scheinbare Elektro- bzw. Ultraschaltherapie.
Schlussfolgerung
Es gibt nach wie vor zu wenig qualitativ gute Studien, welche die Wirksamkeit der Manualtherapie am Fuß stützen. Aus den vorliegenden Arbeiten kann geschlossen werden, dass Manualtherapie eher den Bewegungsumfang verbessert und weniger die Schmerzen mindert.