Erschienen in:
01.06.2005 | Originalien
Marklagerläsionen als Risikofaktor für Schlaganfälle und Demenzen
Ergebnisse einer populationsbasierten Studie bei 85-Jährigen
verfasst von:
Dr. M. Liebetrau, G. F. Hamann, I. Skoog
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2005
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Zusammenfassung
Fragestellung
Sind Marklagerläsionen in der cCT mit einer erhöhten Prävalenz und Inzidenz von Schlaganfällen, demenziellen Erkrankungen und einer erhöhten Mortalität assoziiert?
Probanden und Methoden
Im Rahmen einer populationsbasierten Studie wurden 239 Personen im Alter von 85 Jahren in Göteborg, Schweden, untersucht. Vorhergehende Schlaganfälle wurden durch Eigenanamnese, Fremdanamnese sowie durch ein Krankenhausregister bestimmt. Eine Demenz wurde nach DSM-III-R diagnostiziert. Mittels cCT wurden Marklagerläsionen sowie zerebrale Infarkte identifiziert. Eine Nachuntersuchung wurde im Alter von 88 Jahren durchgeführt.
Ergebnisse
Marklagerläsionen verdoppelten das Risiko eines Schlaganfalls (OR 1,8; 95%-CI 1,03–3,3). Im Vergleich zu Personen ohne Marklagerläsionen/Schlaganfall vervielfachten Marklagerläsionen in Verbindung mit einer positiven Schlaganfallanamnese die Häufigkeit einer demenziellen Erkrankung (OR 16,5; 95%-CI 6,5–41,8) und waren mit einer deutlich erhöhten Mortalitätsrate assoziiert (OR 12,4; 95%-CI 5,1–30,0).
Schlussfolgerung
Marklagerläsionen scheinen in dieser Bevölkerungsgruppe nicht nur einen Prozess des normalen Alterns darzustellen, sondern sind mit einer erhöhten Rate von Schlaganfällen assoziiert. Ob präventive Maßnahmen dieses Risiko reduzieren können, sollte in weiteren Studien geklärt werden.