Erschienen in:
01.03.2010 | Nephro molekular
Matrix-Gla-Protein (MGP)
verfasst von:
Dr. T. Krüger, J. Floege
Erschienen in:
Die Nephrologie
|
Ausgabe 2/2010
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Auszug
Matrix-Gla-Protein (MGP) ist ein Verkalkungsinhibitor, der im Knorpelgewebe und vor allem in der Gefäßwand von glatten Gefäßmuskelzellen produziert und sezerniert wird. Es ist Teil der Gla-Proteinfamilie, der auch Osteokalzin und die Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X sowie Protein C und S angehören. Gla-Proteine sind durch einen hohen Gehalt an Glutamatresten gekennzeichnet. MGP besitzt fünf Glutamatdomänen, die in Anwesenheit von Vitamin K karboxyliert werden können (
Abb. 1). Diese γ-Karboxylierung ermöglicht eine Bindung von Kalzium, dies wiederum hemmt die Kalziumablagerung. Bei ausreichender Verfügbarkeit von Vitamin K wird somit bioaktives, karboxyliertes MGP gebildet, bei relativem oder absolutem Vitamin-K-Mangel entsteht inaktives, nichtkarboxyliertes („uncarboxylated“, uc) MGP. Immunhistologisch kann nichtkarboxyliertes MGP an Orten der Gefäßverkalkung nachgewiesen werden, in gesundem, nichtkalzifiziertem Gewebe hingegen biologisch aktives, karboxyliertes MGP [
1]. Darüber hinaus können alle Formen von MGP auch im Serum nachgewiesen werden. Gegenstand aktueller Forschung ist die Hypothese, dass sie möglicherweise Biomarker der Gefäßverkalkung darstellen. …