Erschienen in:
22.03.2018 | Linsenimplantation | Video plus
Mechanische Pupillenerweiterung mit Ringen zur Kataraktoperation bei enger Pupille
Videobeitrag
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. med. C. Wirbelauer, MBA, Dr. med. S. Schmidt, Dr. med. C. Puk
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Operationsziel
Das Ziel der mechanischen Pupillenerweiterung bei enger Pupille ist, einen ausreichenden Zugang zur Linse zu erreichen, um sicher eine Kapsulorhexis, Phakoemulsifikation sowie Kunstlinsenimplantation zu ermöglichen.
Indikationen
Die Indikation wird bei Patienten gestellt, bei denen eine medikamentöse Pupillenerweiterung nicht möglich ist.
Operationstechnik
Im Rahmen der routinemäßigen Kataraktoperation können spezielle faltbare Ringe zur Pupillenerweiterung mit dem entsprechenden Injektor unter Viskoelastikum eingesetzt werden. Dabei werden die Ringe vorsichtig bei der Entfaltung am Pupillarsaum appliziert, bis sich die Pupille zirkulär auf 6–7 mm erweitert hat. Nach der Kunstlinsenimplantation wird vor der Absaugung des Viskoelastikums der Ring behutsam mit dem Injektor wieder gefaltet und entfernt. Anhand eines Operationsvideos, das online zur Verfügung steht, wird die Operationstechnik detailliert dargestellt.
Ergebnisse
Eine mechanische Pupillenerweiterung konnte bei allen untersuchten Patienten (n = 14) erreicht werden, so dass eine komplikationslose Phakoemulsifikation und Kunstlinsenimplantation möglich war. Die beiden untersuchten Ringsysteme ermöglichten eine mittlere Pupillenerweiterung auf 6,6 mm. Am Ende der Operation war der Pupillendurchmesser nach Malyugin-Ring (MST, Redmond, Washington, USA) bei 4,89 mm und nach I‑Ring (Visitec, Waltham, MA, USA) bei 4,93 mm (p > 0,05). Kleinere Einrisse am Pupillarsaum oder Pigmentaussaat bei der Implantation und Explantation waren von der individuellen Ausgangssituation und weniger vom eingesetzten Ring abhängig.
Schlussfolgerung
Die mechanische Pupillenerweiterung mit Ringen ermöglicht eine ausreichende Erweiterung zur Durchführung der Kataraktoperation. Sowohl mit dem Malyugin-Ring als auch mit dem I‑Ring konnte eine gleichmäßige und schonende Pupillenerweiterung erreicht werden.