Zusammenfassung
In Deutschland weisen 3,4 % der Bevölkerung eine Abhängigkeit von Schmerz-, Schlaf- bzw. Beruhigungsmitteln oder Stimulanzien auf. Die Abhängigkeit erscheint häufig iatrogen verursacht. Zu den Symptomen gehören: längerer als beabsichtigter Gebrauch der Substanz, fortgesetzter Gebrauch trotz schädlicher Folgen, verminderte Kontrolle über Gebrauch sowie Toleranz- und Entzugssymptome. Medikamente mit Abhängigkeitspotenzial interagieren mit Neurotransmittern. Ein Rückgang der Produktion endogener Substanzen, Veränderungen der Rezeptormechanismen sowie soziokulturelle Faktoren und Lernerfahrungen erscheinen für die Abhängigkeitsentwicklung relevant. Bei der psychologischen Behandlung des Benzodiazepinentzugs hat sich das Symptommanagementtraining als wirksam erwiesen. Die Patienten lernen Techniken, um Kontrolle über ihre Entzugssymptome zu erlangen. Für Patienten mit Abhängigkeit von anderen Medikamenten liegen bislang keine spezifischen Programme vor.