Zusammenfassung
Die 79-jährige Frau R. wurde uns von einem niedergelassenen Neurologen aufgrund eines ausgeprägten Retrokollis mit der Frage nach einer Botulinumtoxin-Therapie zugewiesen. Die erweiterte Anamnese ergab, dass die Patientin zur Behandlung eines „psychovegetativen Erschöpfungssyndroms“ vor 3 Jahren über einen Zeitraum von 9 Monaten wöchentliche intramuskuläre Injektionen mit Fluspirilen 1,5 mg erhalten hatte. An weiteren Vorerkrankungen bestanden eine arterielle Hypertonie und ein Z. n. einer pulmonalen Tuberkulose in der Jugend. Durch den Retrokollis war die Patientin nicht mehr in der Lage, selbständig zu gehen, sondern benötigte die Unterstützung einer Hilfsperson. Außerdem hatte die Patientin in den letzten 6 Monaten 15 kg Gewicht verloren. Nachtschweiß oder Fieber wurden verneint. Die Medikation bestand aus Captopril, Metoprolol und Mirtazapin.