Erschienen in:
10.05.2017 | Fibromyalgiesyndrom | Schwerpunkt
Medikamentöse Therapie des Fibromyalgiesyndroms
Aktualisierte Leitlinie 2017 und Übersicht von systematischen Übersichtsarbeiten
verfasst von:
Prof. Dr. C. Sommer, R. Alten, K.-J. Bär, M. Bernateck, W. Brückle, E. Friedel, P. Henningsen, F. Petzke, T. Tölle, N. Üçeyler, A. Winkelmann, W. Häuser
Erschienen in:
Der Schmerz
|
Ausgabe 3/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Aktualisierung der S3-Leitlinie „Fibromyalgiesyndrom“, AWMF-Registernummer 145/004, war für April 2017 geplant.
Material und Methoden
Die Leitlinie wurde unter Koordination der Deutschen Schmerzgesellschaft von dreizehn Fachgesellschaften und zwei Patientenselbsthilfeorganisationen entwickelt. Acht Arbeitsgruppen mit insgesamt 42 Mitgliedern wurden ausgewogen in Bezug auf Geschlecht, medizinischen Versorgungsbereich, potenzielle Interessenkonflikte und hierarchische Position im medizinischen bzw. wissenschaftlichen System besetzt. Die Literaturrecherche nach systematischen Übersichtsarbeiten von randomisierten, kontrollierten Medikamentenstudien erfolgte über die Datenbanken MEDLINE, PsycINFO, Scopus und Cochrane Library (von Dezember 2010 bis Mai 2016). Die Graduierung der Evidenzstärke erfolgte nach dem Schema des Oxford Centre for Evidence-Based Medicine, Version 2009. Die Formulierung und Graduierung der Empfehlungen erfolgte in einem mehrstufigen, formalisierten Konsensusverfahren. Wirksamkeit, Risiken, Patientinnenpräferenzen und Umsetzbarkeit von Therapieverfahren wurden gegeneinander abgewogen. Der Leitlinie wurde von den Vorständen der beteiligten Fachgesellschaften nach Überprüfung zugestimmt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Amitriptylin, Duloxetin bei komorbiden depressiven Störungen oder generalisierter Angststörung und Pregabalin bei komorbider generalisierter Angststörung werden empfohlen. Der Off-label-Gebrauch von Duloxetin oder Pregabalin kann im Falle von fehlenden komorbiden depressiven Störungen oder fehlender generalisierter Angststörung erwogen werden. Starke Opioide werden nicht empfohlen.